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03.06.2021 08:23

Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen freiwilligem Engagement und positiven Einstellungen zu Demokratie

Stefanie Hartmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen

    Freiwilliges Engagement dient nicht nur der sozialen Teilhabe der Menschen, sondern ist zugleich Ausdruck einer starken Zivilgesellschaft und einer stabilen Demokratie. Wie der Freiwilligensurvey 2019 zeigt, engagieren sich 28,8 Millionen Menschen ab 14 Jahren in Deutschland freiwillig, das sind 39,9 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe. Freiwilliges Engagement ist dann eine Ressource für demokratische Prozesse, wenn sie auf demokratischen Prinzipien beruht und demokratische Ziele verfolgt.

    Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys 2019 zeigen: Die große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland steht der Demokratie als Regierungsform positiv gegenüber. Freiwillig engagierte Personen bewerten dabei mit 95,0 Prozent die Demokratie als gute Regierungsform zu höheren Anteilen als nicht freiwillig engagierte Personen mit 87,8 Prozent. Auch auf die Frage, wie zufrieden man mit dem Funktionieren der Demokratie in Deutschland ist, fällt die Bewertung engagierter Personen positiver aus als die der nicht engagierten Personen: Während 72,2 Prozent der engagierten Personen mit dem Funktionieren der Demokratie in Deutschland zufrieden sind, sind es bei nicht engagierten Personen 65,8 Prozent. Freiwillig engagierte Personen weisen darüber hinaus höheres Vertrauen in grundlegende gesellschaftliche und demokratische Institutionen auf (Polizei, Justiz, Bundestag, Bundesregierung, Europäisches Parlament, Parteien) als nicht engagierte Personen.

    Diese Ergebnisse aus dem Hauptbericht des Deutschen Freiwilligensurveys 2019 weisen darauf hin, dass freiwilliges Engagement zu einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft beitragen kann. Allerdings muss zur Kenntnis genommen werden, dass es auch im freiwilligen Engagement Menschen gibt, die wenig Vertrauen in demokratische Institutionen haben sowie der Demokratie – generell oder in Hinblick auf ihr Funktionieren in Deutschland – kritisch gegenüberstehen. Hierauf sollten politische und gesellschaftliche Akteure mit geeigneten Maßnahmen der Demokratieförderung reagieren.

    Der Hauptbericht mit diesen und weiteren Befunden des Deutschen Freiwilligensurveys 2019 ist seit kurzem veröffentlicht. Zentrale Ergebnisse werden auf einer Tagung am 09.06.2021 vorgestellt und diskutiert. Informationen zu der Veranstaltung sowie der Bericht zum Download sind erhältlich unter www.freiwilligensurvey.de.

    Die hier genannten Befunde zu Demokratieeinstellungen stammen aus dem Kapitel: Karnick, N., Simonson, J., Tesch-Römer, C. (2021). Einstellungen gegenüber gesellschaftlichen Institutionen und der Demokratie. In: J. Simonson, N. Kelle, C. Kausmann & C. Tesch-Römer (Hrsg.) Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (S. 252–274). Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen.

    Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist seit zwei Jahrzehnten die Basis für die Berichterstattung zum aktuellen Stand und zur Entwicklung des freiwilligen Engagements in Deutschland. Der Freiwilligensurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Seit 1999 wird er alle fünf Jahre als telefonische, bevölkerungsrepräsentative Studie durchgeführt. Der Freiwilligensurvey 2019 wurde vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) durchgeführt.


    Originalpublikation:

    Karnick, N., Simonson, J., Tesch-Römer, C. (2021). Einstellungen gegenüber gesellschaftlichen Institutionen und der Demokratie. In: J. Simonson, N. Kelle, C. Kausmann & C. Tesch-Römer (Hrsg.) Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 (S. 252–274). Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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