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10.03.2004 10:57

Im Flug durch Straßenschluchten

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Architekten und Städteplaner arbeiten längst mit 3-D-Modellen ihrer Objekte. Doch die dynamische Visualisierung vieler großer Datenbanken bleibt ein Problem. Mit dem GeoViewer, der auf der CeBIT vorgestellt wird, lässt sich nicht nur ganz Hamburg durchfliegen.

    Das Fieber der Raumfahrt hat Software-Entwickler längst gepackt. Bildgebende Verfahren, Simulationen und deren sichtbare Aufbereitungen sind dank Rechnerunterstützung in die dritte Dimension vorgestoßen. Warum also sollten Landkarten und Stadtpläne nicht zum Himmel streben, zumal es Berge und Kirchen auch tun? Zwar ist Papier geduldiger als Monitore, doch bieten 3-D-Visualisierungen geographischer Informationen ähnliche Vorteile wie in den anderen Bereichen: Der Abstraktionsgrad ist geringer, denn Hilfsmittel wie Höhenlinien im Gelände oder Auf- und Grundrisse von Gebäuden mutieren zum zuschaltbaren Feature. Hinzu gesellt sich ein nicht unwesentlicher Spaßfaktor, zumal wenn die Erde wie im Flugsimulator unter dem Betrachter durchzieht und Häuserschluchten zum Luftraum gehören. Das sieht nach geballter Datenpower aus. Auf ordinären PCs sehr leistungsfähig ist das Programm GeoViewer, das Ergebnisse wie aus dem Projekt "In3D" erst visuell erlebbar aufbereitet. Die Entwicklungen rund um das 3-D-Geo-Informationssystem (GIS) zeigen Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD und der ausgegründeten GIStec GmbH auf der CeBIT in Halle 11.

    "Neben einem flüssigen Flug selbst durch große Szenen, legen wir auf ein zweites Feature Wert", erläutert Daniel Holweg, Leiter der IGD-Abteilung Graphische Informationssysteme. "Zwischen den GIS-Datenbanken und den meisten anderen Visualisierungstools klafft eine Lücke. Der GeoViewer hingegen kann Daten darstellen, ohne dass sie extra vorbereitet werden müssten." Die dazu programmierten Schnittstellen können auch genutzt werden, um GIS-Daten für andere Programme aufzubereiten und zu exportieren, etwa CAD-Systeme für Architekten. Diese Flexibilität zeichnet auch den GeoViewer aus: Er vereint mehrere Datenquellen unterschiedlicher Auflösung. So verschmilzt beispielsweise in einer Anwendung das vollständige digitale Höhenmodell des Landes Hessen (Auflösung 50 Meter) mit dem deutlich höher aufgelösten Stadtmodell von Darmstadt.

    Eine weitere Anwendung spielt in Hamburg. Für den Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung der Hansestadt erzeugten die Wissenschaftler ein komplettes 3-D-Modell. Auf 972 Quadratkilometern, der 1,8-fachen Fläche des Bodensees, ist jedes Gebäude digital abgelegt. Dahinter verbergen sich Fachdaten. Bleibt also der Stadtplaner mit seinem virtuellen Hubschrauber vor einem Haus stehen und klickt darauf, so wird er gleich erfahren, wer etwa der Eigentümer ist oder wann der Gasanschluss installiert wurde.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Ing. Daniel Holweg
    Telefon 0 61 51 / 1 55-4 12, Fax -4 44, daniel.holweg@igd.fraunhofer.de

    Dipl.-Ing. Heiko Blechschmied
    Telefon 0 61 51 / 1 55-4 19, heiko.blechschmied@igd.fraunhofer.de

    Dr. Uwe Jasnoch
    Telefon 0 61 51 / 1 55-2 53, uwe.jasnoch@gistec-online.de


    Weitere Informationen:

    http://www.igd.fraunhofer.de/igd-a5
    http://www.gistec-online.de
    http://www.cebit2004.fraunhofer.de


    Bilder

    Die Software stellt Gebäude mit unterschiedlicher Auflösung dar: Während die Hamburger Kirche St. Michael detailreich erscheint, gleichen profane Gebäude eher Lego-Klötzchen. © Fraunhofer IGD
    Die Software stellt Gebäude mit unterschiedlicher Auflösung dar: Während die Hamburger Kirche St. Mi ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die Software stellt Gebäude mit unterschiedlicher Auflösung dar: Während die Hamburger Kirche St. Michael detailreich erscheint, gleichen profane Gebäude eher Lego-Klötzchen. © Fraunhofer IGD


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