idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.06.2021 09:08

Kommentar: Industrieproduktion kommt der Nachfrage nicht hinterher

Mathias Rauck Kommunikation
Institut für Weltwirtschaft (IfW)

    Dr. Nils Jannsen (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/nils-jannsen/), Leiter Konjunktur Deutschland am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen zur Industrieproduktion vom Statistischen Bundesamt:

    „Die Industrieproduktion hat noch viel Luft nach oben. Die Unternehmen können bereits seit einigen Monaten die hohen Auftragseingänge nicht vollständig abarbeiten. Lieferengpässe dürften dazu wesentlich beitragen. In der Folge ist der Auftragsbestand der Unternehmen spürbar gestiegen, während die Produktion trotz der guten Auftragslage seit Jahresbeginn rückläufig war.

    Im April ging die Produktion trotz der guten Auftragslage um 0,7 Prozent zurück. Insgesamt liegt die Industrieproduktion damit immer noch etwa 5 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau von Anfang 2020. Die Auftragseingänge, die im April auf hohem Niveau leicht nachgaben, befinden sich dagegen bereits wieder um rund 10 Prozent über ihrem Vorkrisenniveau. Die Industrieproduktion kann schon seit längerem nicht mehr mit dem hohen Ordereingang Schritt halten. So ist die Auftragsreichweite – also der Zeitraum, in dem der vorliegende Auftragsbestand abgearbeitet werden könnte – deutlich aufwärtsgerichtet und lag zuletzt bei 7,1 Monaten, im Jahr 2019 lag sie noch im Durchschnitt bei 5,7 Monaten.

    Insbesondere seit Beginn des Jahres dürften Lieferengpässe wesentlich zur schwachen Produktion beigetragen haben. Im April lag der Anteil der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe, die von Produktionsstörungen aufgrund fehlender Vorleistungen berichteten, mit mehr als 40 Prozent auf einem Rekordniveau. Die dahinter liegenden Probleme sind vielschichtig. So traf die für viele Unternehmen unerwartet kräftige Erholung der Industriekonjunktur auf Transportengpässe im Schifffahrtsverkehr und einen Mangel an produzierten Vorleistungsgütern.

    Vor diesem Hintergrund ist es derzeit schwer absehbar, wie lange die Produktionsstörungen noch anhalten werden. Voraussichtlich werden sie jedoch erst allmählich nachlassen und die Erholung in der Industrie somit vorerst weiter bremsen. Sobald diese Beeinträchtigungen überwunden sind, werden die Unternehmen den Auftragsüberhang rasch abarbeiten und die Industrieproduktion wird dadurch einen zusätzlichen Schub erhalten.“

    Medienkontakt:
    T +49 (431) 8814-774
    ifw-medien@ifw-kiel.de

    Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    T +49 (431) 8814-0
    F +49 (431) 8814-500

    www.ifw-kiel.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Nils Jannsen
    +49 431 8814-298
    nils.jannsen@ifw-kiel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).