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09.06.2021 10:40

Prognose: Belgien wird Europameister! Wissenschaftler simulieren den Verlauf der Fußball-EM

Inga Hörttrich Hochschulmarketing
Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

    Prof. Dr. Michael Groll, Dozent für Sportmanagement & Sportpolitik an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), hat gemeinsam mit Statistikexperte Prof. Dr. Bernd Giezek von der FOM den Verlauf der Fußball-Europameisterschaft in einem wissenschaftlichen Modell simuliert. Laut der Ergebnisse wird Belgien im Finale gegen Frankreich Weltmeister, Deutschland braucht Spielglück, um über das Halbfinale hinauszukommen.

    Köln, 08. Juni 2021. Wenn es so kommt, wie es Wissenschaftler der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der Hochschule für Oekonomie & Management (FOM) vorhersagen, dann wird Belgien in diesem Jahr Fußball-Europameister. Den Zuschauern stünden außerdem bei der diesjährigen EM, die am Freitag, denn 11. Juni startet, viele rasante Spiele und nur wenige große Überraschungen bevor. Laut der wissenschaftlichen Erhebung sind die Favoriten bereits im Viertelfinale unter sich. Deutschland müsste demnach durch Spielglück im Halbfinale die Niederlande aus dem Turnier werfen, um eine Chance auf den Europameistertitel zu haben.

    Der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Michael Groll von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der Statistikexperte Prof. Dr. Bernd Giezek von der FOM haben in einem seit mehreren großen Fußballturnieren bewährten Modell den möglichen Verlauf der Fußball-Europameisterschaft prognostiziert. Zunächst wurde durch statistische Berechnungen eine Rangfolge der teilnehmenden Mannschaften nach Leistungsstärke ermittelt. Bei der anschließenden Simulation anhand des EM-Spielplans wurden zusätzliche Sondereffekte und Zufallsfaktoren mit einbezogen.

    Bereits bei der Europameisterschaft 2016 wäre eine Prognose der beiden Wissenschaftler, beruhend auf Berechnungen unter anderem mit den Parametern Wettquoten und UEFA-Koeffizienten, erstaunlich korrekt ausgefallen. Weniger signifikant in dem statistischen Modell waren bei der letzten Europameisterschaft Paramater wie Marktwerte und erzielte Tore in der Qualifikation, die im Modell zur Weltmeisterschat 2014 noch eine hohe Erklärungskraft hatten. Aus den berücksichtigten Werten errechneten Giezek und Groll eine Rangliste der aussichtsreichsten EM-Teilnehmer. Die stärksten acht Teams sind demnach in abfallender Reihenfolge Belgien, Frankreich, Niederlande, Portugal, Deutschland, Kroatien, Spanien und Dänemark. Dabei sind die errechneten Abstände zwischen den Mannschaften nicht gleich verteilt. Belgien und Frankreich sind haushohe Favoriten, dahinter bilden Niederlande, Portugal, Deutschland und Kroatien die Verfolgergruppe. Die mittelstarken Teams sind in absteigender Reihenfolge Spanien, Dänemark, Italien, Wales, Schweden, Russland, Türkei, England, Schweiz, Ukraine, Polen, Slowakei und Österreich. Die Schlussgruppe mit den schwächsten Teams sind Tschechien, Ungarn, Schottland, Finnland und Nordmazedonien.

    Statistische Messgrößen und der Faktor Zufall

    „Wenn es allein danach ginge, wäre der Ausgang der EM klar“, so Prof. Dr. Michael Groll, der an der FHM unter anderem im Bachelorstudiengang Sportjournalismus & Sportmarketing unterrichtet. Die vier stärksten Mannschaften kämen ins Halbfinale, in dem Belgien gegen Frankreich siegreich wäre und die Niederlande Portugal schlagen würden. Im Endspiel würde Belgien den Sieg gegen die Niederlande davontragen und somit Europameister werden. „Aber so klar ist das dann leider doch nicht“, so der Sport-Experte weiter. „Der Fußball wäre nicht so spannend, wenn es nur Favoritensiege geben würde. Der Reiz besteht bei komplexen Spielsituationen gerade darin, dass unvorhergesehene Dinge passieren. Glück und Pech, falsche Schiedsrichterentscheidungen, Pfosten- und Lattentreffer sowie Verletzungen sind nicht zu steuernde Parameter. Nicht zuletzt entscheidet aber oftmals auch die Tagesform der Spieler, welche als Abweichung vom vorhandenen Qualitätspotenzial verstanden wird, über Sieg oder Niederlage.“

    Der Turniermodus sei zwar derselbe, aber die Pandemie und die wenigen Zuschauer sowie die Austragung in unterschiedlichen Ländern, aber auch die coronabedingte Mehrbelastung der Spieler in kürzerer Zeit seien für Prognosen herausfordernd. „Wo Zufall und Spielglück einschlagen werden, bleibt im Unklaren. Wir gehen davon aus, dass bei circa 15 Prozent der Spiele die weniger stark eingeschätzten Mannschaften gewinnen und dass es nur zwei bis drei wirklich überraschende Ergebnisse geben wird, bei denen gewissermaßen David gegen Goliath gewinnen wird“, so Prof. Dr. Michael Groll.

    An dieser Stelle könnte auch hoffentlich die Stunde der Deutschen schlagen. Das deutsche Team könnte es auf diese Weise schaffen, hinter Frankreich Gruppenzweiter zu werden. Als Gruppendritter rutscht Portugal noch ins Achtelfinale, in dem sie aber gegen die Niederlande keine großen Chancen haben. Die Gegner Deutschlands heißen Kroatien im Achtelfinale und Spanien im Viertelfinale. Im Halbfinale endet dann die Reise der Löw-Elf, es sei denn, dass durch entsprechendes Spielglück die entscheidenden Strafraumszenen gegen die favorisierten Holländer für Deutschland ausgehen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Michael Groll
    groll@fh-mittelstand.de
    Tel. 0221/258898-130


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    Prof. Dr. Michael Groll, Dozent für Sportmanagement & Sportpolitik an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM).
    Prof. Dr. Michael Groll, Dozent für Sportmanagement & Sportpolitik an der Fachhochschule des Mittels ...
    Fachhochschule des Mittelstands
    Fachhochschule des Mittelstands (FHM)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Michael Groll, Dozent für Sportmanagement & Sportpolitik an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM).


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