Rund 100 Tage vor der nächsten Bundestagswahl legt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) seine Anregungen für die kommende Legislaturperiode vor. Im Fokus stehen die Stärkung der weltweiten Wissenschaftsnetzwerke und der Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa und weltweit trotz steigender Herausforderungen.
Mit dem aktuellen Impulspapier veröffentlicht der DAAD seine zehn wichtigsten Handlungsfelder und Leitlinien für die Arbeit in den kommenden Jahren. „Wir leben im Zeitalter des Anthropozäns, in dem der Mensch und seine Handlungen zum alles bestimmenden Faktor für die Erdentwicklung geworden sind“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Da wir diesen einen Planeten gemeinsam bewohnen, gemeinsam gestalten und gemeinsam zerstören, müssen wir den internationalen Austausch stärken, die Kooperation in der Wissenschaft ausbauen und uns als globale Verantwortungsgemeinschaft verstehen.“
Das Fundament grenzüberschreitender Wissenschaftskooperation bilden aus DAAD-Sicht die persönlichen Netzwerke von Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Bereits hier müssen die Anstrengungen in den kommenden vier Jahren mit leistungsstarken und flexiblen Stipendienprogrammen verstärkt werden. „Ausgehend von diesen Netzwerken gilt es, institutionelle Kooperationen zwischen den deutschen Hochschulen und ihren Partnern in aller Welt zu befördern, beispielsweise durch transnationale Fach- und Exzellenzzentren“, so Mukherjee weiter. Nur eine hervorragend international vernetzte Forschungs- und Hochschullandschaft könne ihre Verantwortung zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen für drängende Menschheitsfragen erfolgreich wahrnehmen.
Darüber hinaus ist es aus DAAD-Sicht unerlässlich, den akademischen Austausch in Zeiten weltweit schwindender Freiräume für Forschung und Lehre und zunehmender nationaler Egoismen aufrecht zu erhalten. „Das Erstarken autoritärer und totalitärer Regierungsführung stellt für wissenschaftliche Kooperation und den freien Austausch von Gedanken und Ideen eine große Bedrohung dar“, so der DAAD-Präsident. Daher werde man zukünftig gefährdeten Studierenden und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern verstärkt Schutzräume anbieten. Zudem werde man intensiv für das europäische Modell von Wissenschaftsfreiheit und Hochschulautonomie werben und weltweit dafür einstehen.
Die deutschen Hochschulen benötigen zudem aus DAAD-Sicht zusätzliche Beratung und Unterstützung, um grenzüberschreitende Kooperationen auch in schwierigen Situationen erfolgreich aufbauen und unterhalten zu können. Der DAAD mit seinem Netzwerk an Auslandsrepräsentanzen und Lektoraten in über 100 Ländern will dazu seine Angebote für die deutschen Hochschulen ausbauen.
Link: DAAD-Positionen zur Bundestagswahl
Flaggen vor der DAAD-Zentrale in Bonn. (c)DAAD/Pankau
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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