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12.03.2004 13:23

Erdwärmeversorgung der RUB: einen Schritt weiter gekommen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Geowissenschaftler und Ingenieure der Ruhr-Universität sind bei ihren Arbeiten zur Versorgung der Universität und des umliegenden Wohngebietes mit Erdwärme einen Schritt weiter gekommen: Die Machbarkeitsstudie, finanziert vom Land NRW und der Europäischen Union, ist erfolgreich abgeschlossen. Im Herbst 2004, wenn die Finanzierung sichergestellt ist, beginnt voraussichtlich die Erkundungsphase mit der ersten Bohrung auf dem Campus.

    Bochum, 12.03.2004
    Nr. 78

    Erdwärmeversorgung der RUB: ein Schritt weiter
    Machbarkeitsstudie erfolgreich abgeschlossen
    Erste Bohrung auf dem Campus im Herbst 2004 geplant

    Geowissenschaftler und Ingenieure der Ruhr-Universität sind bei ihren Arbeiten zur Versorgung der Universität und des umliegenden Wohngebietes mit Erdwärme einen Schritt weiter gekommen: Die Machbarkeitsstudie, finanziert vom Land NRW und der Europäischen Union, ist erfolgreich abgeschlossen. Im Herbst 2004, wenn die Finanzierung sichergestellt ist, beginnt voraussichtlich die Erkundungsphase mit der ersten Bohrung auf dem Kalwes, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Klosterbusch.

    Unterirdischer Wärmetauscher

    Die Erkundungsphase erstreckt sich über zwei Jahre. Erfüllen sich die Erwartungen, ist mit der Erdwärmeversorgung für 2009 zu rechnen. Das umweltfreundliche und technisch zukunftsweisende Projekt hat zum Ziel, zwischen zwei Bohrungen in einer Tiefe von vier Kilometern im Gestein einen unterirdischen Wärmetauscher zu schaffen. Durch die erste Bohrung wird Wasser eingepresst. Es erwärmt sich dabei auf die unten herrschende Gebirgstemperatur von 120 Grad Celsius, bevor es durch die zweite Bohrung wieder an die Erdoberfläche gelangt und seine Wärme in das Fernwärmenetz einspeist. Erfahrung mit dieser Technik konnten die RUB-Forscher im Europäischen "Hot-Dry-Rock Projekt" im Elsass bereits seit 15 Jahren gewinnen.

    Hydraulische Sprengungen in der Tiefe

    Die abgeschlossene umfangreiche Machbarkeitsstudie zeigt, dass so genannte "hydraulische Sprengungen" Risse in den Sandstein- und Grauwackenformationen der Erde verursachen können, durch die das Wasser dann strömen kann und auf 120 Grad erhitzt wird. Stabile Tiefbohrungen mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern in bis zu vier Kilometern Tiefe sind in diesen Gesteinsformationen möglich.

    Wie viel Wärme wird benötigt?

    Zusätzlich hat die Studie die Wärmebedarfssituation der Ruhr-Universität und der angrenzenden Großverbraucher im Detail analysiert, ein Wärmeversorgungskonzept entwickelt und eine Kostenanalyse durchgeführt. Der Bau der innovativen Erdwärmeanlage erfordert bei den Investitionen noch Zuschüsse der Europäischen Union und des Landes, der spätere Betrieb kann dann aber die Fernwärme zu konkurrenzfähigen Preisen zur Verfügung stellen.

    Interesse bei Unternehmen

    Zahlreiche regionale Unternehmen wurden bereits angesprochen, um ein Betreiberkonsortium zu bilden. Sie zeigen Interesse an einer Mitarbeit. Die Erlaubnis, die Erdwärme zu nutzen, hat die Bezirksregierung schon vor einem Jahr gegeben: Sie trägt bezeichnenderweise den Namen des griechischen Halbgottes Prometheus, der auch das Siegel der Universität schmückt. Mit seinem Feuer in der Hand war er der erste Energieträger der Menschheit.

    Weitere Informationen

    Dr. Karl Grosse, rubitec Gesellschaft für Innovation und Technologie der RUB, Tel. 0234/32-11935, E-Mail: karl.grosse@rub.de, Internet: http://www.prometheus-rub.com


    Weitere Informationen:

    http://www.prometheus-rub.com


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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