idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.03.2004 11:23

Sprengt "DYNAMITE" die Grenzen zwischen Kühlschrank und Fernseher?

Dr. Peter Saueressig Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
European Media Laboratory GmbH

    Forschungsprojekt entwickelt Softwareplattform für technische Geräte- Ziel: neuer Standard für Geräte unterschiedlicher Hersteller

    So war es vor dem Internet: Wer damals ein digitales Bild versenden wollte, benötigte Diskette und Briefumschlag. Denn die Computer waren nicht miteinander verbunden. Heute schicken wir Briefe elektronisch und surfen sogar unterwegs im weltweiten Netz. Unsere elektrischen Geräte zu Hause hingegen lassen sich immer noch schwer miteinander vernetzen. Zwar gibt es schon Kühlschränke mit Internet-Anschluss, aber ohne Verbindung zum PC im Wohnzimmer. Wer seine Kochrezepte im Computer verwaltet, kann sie nicht einfach zum Herd in die Küche "schicken". Und für Fernsehgerät, Videorekorder und Stereoanlage liegen in den meisten Haushalten drei Fernbedienungen auf dem Wohnzimmertisch.

    Mit intelligenter Software wollen Forscher im Projekt "DYNAMITE" das Problem der Vernetzung in den nächsten drei Jahren lösen: Die technischen Geräte sollen dezentral vernetzt werden, ob mit oder ohne Kabel. Die verschiedenen Ausgabegeräte werden hierfür dynamisch eingebunden. Sie sollen die gleiche Sprache "sprechen" und "verstehen". Das Ergebnis wird eine flexible, offene Plattform für Geräte unterschiedlicher Hersteller sein. DYNAMITE soll flexibler werden als zentrale Haustechniksysteme und zum Beispiel auch neu hinzukommende Geräte einbinden können.
    Ein mögliches Szenario: Wer sein Wohnzimmer betritt und fern sehen möchte, muss nicht nach der Fernbedienung suchen, sondern kann die Geräte mit den Fingerspitzen über einen Touchscreen-Bildschirm an der Wand neben der Tür steuern. Oder man kann den eigenen mobilen Assistenten als Fernbedienung für das Fernsehgerät verwenden.

    Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Partner sind das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), Darmstadt (Leitung), das European Media Laboratory (EML), Heidelberg, und die Loewe Opta GmbH, Hannover. Hinter der Abkürzung DYNAMITE verbirgt sich "ein Software-Framework DYNamisch Adaptiver Multimodaler IT Ensembles". Die drei Projektpartner verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Mensch-Technik-Interaktion und haben bereits beim erfolgreichen BMBF-Projekt EMBASSI mitgewirkt.

    Wie der Name vermuten lässt, steckt in "DYNAMITE" technologischer Sprengstoff, denn die Projektpartner verfolgen ein ehrgeiziges Ziel: "Wir wollen keinen Prototypen bauen, sondern ein Fundament schaffen, das einen neuen Standard setzen soll", so Dr. Thomas Kirste, (IGD), Leiter des Konsortiums. Den Kern dieses Fundaments bildet die sogenannte Agententechnologie. Agenten sind Softwarekomponenten, die selbstständig agieren, miteinander kommunizieren und kooperieren
    In einer Modellanwendung soll zum Ende des Projekts gezeigt werden, wie die Geräte miteinander arbeiten. Einen speziellen Demonstrations-Prototypen wird es nicht geben. "Wir entwerfen Werkzeuge, die vielseitig verwendbar sind", erläutert Dr. Rainer Malaka, Gruppenleiter am EML.
    Als mögliche Einsatzgebiete für die offene und wiederverwendbare Plattform kommen aber nicht nur der Haushalt, sondern zum Beispiel auch Büros oder Hörsäle in Betracht, in denen viele technische Geräte eingesetzt werden.

    Die European Media Laboratory GmbH (EML) (www.eml-d.villa-bosch.de) ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen. Ziel ist es, neue informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln, bei denen der Nutzer die Technik nicht mehr als Hindernis wahrnehmen soll. Der Schwerpunkt liegt in mobilen Assistenzsystemen. Die EML-Forscher arbeiten eng mit Universitäten und der Industrie zusammen. Derzeit bearbeitet das EML im Wesentlichen Forschungsprojekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung (KTS) (www.kts.villa-bosch.de). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).

    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

    Dr. Peter Saueressig
    European Media Laboratory GmbH
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel: +49-6221-533-245
    Fax: +49-6221-533-198
    peter.saueressig@eml.villa-bosch.de

    Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
    Dr. Rainer Malaka
    European Media Laboratory GmbH
    Group Leader Personal Memory
    Tel: +49-6221-533-206
    Fax: +49-6221-533-298
    www.eml.villa-bosch.de


    Weitere Informationen:

    http://www.eml-development.de/deutsch/Press/Releases/1079103693


    Bilder

    Das könnte Standard werden: Durch die neue Softwareplattform wird es möglich sein, den eigenen mobilen Assistenten als Fernbedienung für das Fernsehgerät zu verwenden. (Foto: EML)
    Das könnte Standard werden: Durch die neue Softwareplattform wird es möglich sein, den eigenen mobil ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Das könnte Standard werden: Durch die neue Softwareplattform wird es möglich sein, den eigenen mobilen Assistenten als Fernbedienung für das Fernsehgerät zu verwenden. (Foto: EML)


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).