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12.07.2021 09:16

Mobile Raumluftfilter für Schulen – sinnvoll oder zu teuer?

Miriam Hegner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V.

    Seit dem Sommer 2020 sind sie im Gespräch: mobile Raumluftfilter, die einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des Infektionsrisikos mit dem SARS-CoV-2-Virus leisten. Trotzdem sind die Geräte bisher nicht flächendeckend angeschafft worden. Als Grund werden vornehmlich zu hohe Kosten angegeben. Anna Rohlfing-Bastian, Professorin für Rechnungswesen an der Goethe-Universität Frankfurt, hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Gunther Glenk von der Universität Mannheim berechnet, wie hoch die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb der Geräte sind und ein Online-Tool entwickelt, mit dem Schulen die kosteneffiziente Ausstattung von Räumen berechnen können (www.airfiltercalculator.com).

    Optimierung der Lebenszykluskosten und Verringerung der Aerosolbelastung
    Aerosole gelten als einer der Hauptübertragungswege für das SASR-CoV-2-Virus. Mobile Raumluftfilter sollen diese virenbeladenen Partikel aus der Luft filtern und damit das Infektionsrisiko deutlich verringern. Neben den Kosten für die Anschaffung der Geräte entstehen laufende Kosten für Wartung, Filterwechsel und Strom. Mit einem Lebenszykluskostenkonzept werden sämtliche Kosten erfasst, die über die Nutzungsdauer eines Raumluftfilters anfallen, und ins Verhältnis zur notwendigen Filterleistung gesetzt, um unterschiedliche Geräte miteinander vergleichen zu können.

    In der Grundschule: Kosten von unter 50,-€ pro Person pro Jahr
    In einer Grundschule mit einem Klassenraum von 66,66m2 Grundfläche und 3m Raumhöhe, 21 Schüler*innen und 1 Lehrer*in sowie 5 Schulstunden täglich über 4 Schuljahre hinweg liegen die Kosten für die notwendige Filterausstattung bei knapp 50,-€ pro Person und Jahr. Dabei wird eine empfohlene Lärmbelastung von 40db für ruhiges Arbeiten durch die mobilen Raumluftfilter nicht überschritten.

    Raumluftfilter senken auch langfristig Gesundheitsrisiken
    Es stellt sich die Frage, ob in Anbetracht der sinkenden Inzidenzzahlen und der voranschreitenden Impfungen die Anschaffung mobiler Raumluftfilter überhaupt noch sinnvoll ist. Zwar sind erste Impfstoffe für Kinder ab 12 Jahren zugelassen, eine flächendeckende Impfung ist jedoch angesichts der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht zu erwarten. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es aktuell keinen zugelassenen Impfstoff. Mobile Raumluftfilter sind zudem nicht nur bei SARS-CoV-2 effektiv, sondern auch bei Grippeviren, Schadstoffen und Pollen. Die Anschaffung mobiler Raumluftfilter in Schulen kann daher wesentlich dazu beitragen, die Corona-Inzidenzen in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen nicht nur nach den Sommerferien niedrig zu halten, sondern auch langfristig die durch Schadstoffe entstehenden Gesundheitsrisiken für Schüler*innen und Lehrer*innen zu reduzieren.

    Frau Professorin Rohlfing-Bastian ist eine von über 170 VHB experts des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB). Mit rund 2.800 Mitgliedern ist der Verband eine wachsende, lebendige Plattform für wissenschaftlichen Austausch, Vernetzung und Nachwuchsförderung in allen Bereichen der BWL und darüber hinaus.

    3.120 Zeichen inkl. Leerzeichen, zur Veröffentlichung, honorarfrei


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Anna Rohlfing-Bastian, Professorin für Rechnungswesen an der Goethe-Universität Frankfurt
    rohlfing-bastian@econ.uni-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    https://vhbonline.org/vhb-experts


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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