Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 6,3 Millionen Euro unterstützte Verbundprojekt „FAIR Data Spaces” ist vor kurzem gestartet. FIZ Karlsruhe beteiligt sich als Projektpartner am Aufbau eines gemeinsamen cloudbasierten Datenraums für Wissenschaft und Wirtschaft durch die Verknüpfung von Gaia-X und der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Erste Projektergebnisse werden Ende des Jahres erwartet.
Zur Beschleunigung von Innovationen ist ein besserer Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung unabdingbar. Dabei spielt der Disziplinen übergreifende Austausch von Daten eine immer wichtigere Rolle. Das Projekt FAIR Data Spaces steht deshalb im Kontext bereits gestarteter grundlegender Initiativen: Mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) sollen Forschungsdaten vernetzt und besser für Wissenschaftsdisziplinen nutzbar gemacht werden. Und mit Gaia-X wird derzeit ein sicheres, vertrauenswürdiges sowie offenes Daten- und Infrastruktursystem für Europa aufgebaut, das dazu beitragen soll, die europäische digitale Souveränität zu stärken.
Ziele und Aufgaben von FAIR Data Spaces
Einen Schritt weiter geht das neue Verbundprojekt „FAIR Data Spaces”. Es schafft die Roadmap für die Zusammenarbeit der beiden Initiativen, klärt ethische und rechtliche Rahmenbedingungen für den Datenaustausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, schafft gemeinsame technische Grundlagen und demonstriert die Nutzung von Gaia-X-Technologien für das Bereitstellen und Nutzen von Forschungsdaten entlang der FAIR-Prinzipien in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und Branchen. Und es soll demonstrieren, dass ein gemeinsamer Datenraum für Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland machbar ist.
Im Mai haben die Projektpartner ihre Arbeit aufgenommen und werden bereits Ende dieses Jahres erste Projektergebnisse in Form von Demonstratoren für konkrete Datenaustausch-Szenarien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vorlegen. Geplant sind Demonstratoren zu einem Datenraum „Biodiversität”, zur Qualitätssicherung von Forschungsdaten und zur plattformübergreifenden Datenanalyse. Sie sollen bis Mai 2024 um weitere Datenaustausch-Szenarien und Services erweitert werden. Langfristiges Ziel ist die Erweiterung der nationalen Architektur zu einer europaweiten (bzw. globalen) Infrastruktur zum Datenaustausch und zur Datennutzung - basierend auf europäischen Normen und Werten.
FIZ Karlsruhe befasst sich im Projekt FAIR Data Spaces mit den datenschutzrechtlichen Fragen einer Verknüpfung von NFDI und Gaia-X. Das Forschungsteam wird die datenschutzrechtliche Einordnung der Daten in Gaia-X und NFDI analysieren und die datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen einer Verknüpfung der beiden Infrastrukturen ausarbeiten. Auch spezifische Fragen zur Verwendung personenbezogener Daten in einer Verknüpfung der Infrastrukturen werden untersucht, beispielsweise wie der Zweckbindungsgrundsatz bei der Zusammenführung der Daten eingehalten werden kann.
Koordiniert wird das Vorhaben vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Kooperation mit dem Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V.
Fachlicher Kontakt:
Dr. Dara Hallinan, Bereich Immaterialgüterrechte in verteilten Informationsinfrastrukturen (IGR)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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