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16.07.2021 13:32

Cinematographer’s Gallery der HFF München zeigt Ausstellung von Pius Neumaier

Jette Beyer Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Fernsehen und Film München

    Ausgewählte Motive der Fotoreihe mit dem Titel Crosses sind vom heutigen Freitag an in den Fenstern neben dem Haupteingang der HFF München am Bernd-Eichinger-Platz 1 ausgehängt

    Ab dem heutigen Freitag, 16.07.2021 präsentiert die Cinematographer’s Gallery an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München in einer Ausstellung die Fotoreihe Crosses von HFF-Kamera-Student Pius Neumaier in den Fenstern neben dem Haupteingang der Filmhochschule am Bernd-Eichinger-Platz 1.

    Crosses nimmt die Betrachter*innen der Fotografien mit auf den Berg der Kreuze in Litauen und konfrontiert Bild für Bild mit einer nicht mehr überschaubaren Masse an Kreuzen unterschiedlichster Machart.
    Professor Tom Fährmann, Lehrstuhlinhaber der HFF-Abteilung Bildgestaltung und Initiator der Cinematographer’s Gallery sah beim Anblick von Pius Neumaiers Crosses-Fotografien auch einen Bezug zur Corona-Pandemie: „Diese nicht greifbare und doch so symbolträchtige Menge an Kreuzen auf den Bildern, abstrakt und unübersehbar zugleich, folgt dem universellen Gedanken, den Leiden, die Menschen erdulden müssen, ein Zeichen zu setzen. Als ich die Fotos sah, musste ich deshalb sofort an die unzähligen Todesopfer denken, die die Corona-Pandemie bis heute gefordert hat und deren Sterben oft einsam war. Leider bleibt dieses tägliche Sterben, das doch der Grund für alle Corona-Maßnahmen ist, meistens nur eine Randnotiz in der Berichterstattung neben aktuellsten Statistiken, Lockdowns und Lockerungen.“

    Professor Tom Fährmann über Crosses von Pius Neumaier:
    Nach wie vor hat uns die Corona-Pandemie fest im Griff. Den vielleicht möglichen Erleichterungen in unserer westlichen Gesellschaft im Umgang miteinander stehen die wachsenden Katastrophen in anderen Teilen unserer Erde diametral gegenüber. Eine globale Impfstrategie, so wie es scheint, der einzig nachhaltige Lösungsansatz zur Beendigung der Katastrophe, gibt es bisher nicht. Noch ist nichts wirklich gelöst. Allerorten entfacht und begleitet der digitale Blätterwald Tag um Tag einen Hurrikan immerwährender Querelen um Coronazahlen, Coronamaßnahmen und Coronastreitigkeiten. Bis ins allerletzte Detail werden Maßnahmen, Meinungen, Vermutungen, Befürchtungen und Prognosen beschrieben und diskutiert.
    Aber genau wie in einem echten Hurrikan gibt es in dem öffentlichen Diskurs ein zentrales Thema, das Auge des Hurrikans, in dem absolute Stille herrscht: Der grausam einsame Tod von Millionen von Menschen und das Leiden all derer, die ohne Abschied nehmen zu können geliebte Menschen verlieren. Bis jetzt (06-2021) sind das offiziell 3,7 Millionen Tote, die WHO nimmt an, dass die Dunkelziffer um den Faktor 2 bis 3 höher liegt. Von ihrem Schicksal ist wenig die Rede. Im Frühjahr dieses Jahres schlug unser Alumnus Pius Neumaier für eine neue Fotoausstellung in unserer HFF-eigenen Cinematographer’s Gallery seine Bilderstrecke crosses vor:
    Bis in 14. Jahrhundert hinein lässt sich die Geschichte des „hill of crosses“ in Litauen als Gedenkstätte zurückverfolgen. Auf diesem Hügel, der zunächst einmal ein Burghügel war, dessen Burg 1348 von den Kreuzrittern zerstört wurde, finden sich bis heute unzählige christliche Kreuze. Anfang der 1990er Jahre versuchten Studierende der Universität Vilnius, die Zahl der Kreuze, die sich inzwischen auf einer Fläche von einem Hektar ausgebreitet haben, zu bestimmen. Bei 50.000 Kreuzen hörten sie auf zu zählen. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die Anlässe, zu denen die Kreuze auf dem Hügel aufgestellt wurden immer wieder geändert, geblieben ist der universale Gedanke, den Leiden, die Menschen erdulden müssen, ein Zeichen zu setzen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Berg_der_Kreuze) Diese ungeheure Flut von Kreuzen, die wir in der Regel eher einzeln und im Kontext christlicher Religionen wahrnehmen, scheint auf diesen Fotografien auch außerhalb ihres spezifisch religiösen Symbolgehaltes die Kraft einer weltumspannenden Metapher für unermessliches Leid entwickeln zu können.
    Die schrecklichen Bilder aus der ersten Infektionswelle der Corona Pandemie, als in Italien und in Amerika Militärtransportfahrzeuge und Kühllaster zur Entsorgung der Corona-Toten eingesetzt wurden, tauchen plötzlich wieder auf. Jetzt sind es die Bilder von Massengräbern in Südamerika und von riesigen Feuern der Leichenverbrennung in Indien, die uns die vielen Opfer der Corona-Pandemie vor Augen führen. Vielleicht kann genau diese Fotostrecke ein Anlass sein zu stiller Einkehr, zum Gedenken an die Zahllosen, die von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind oder die sie nicht überlebt haben.


    Bilder

    crosses
    crosses
    Pius Neumaier
    Pius Neumaier


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    crosses


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