idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.07.2021 09:33

Science Bench der THD: Medizin dank KI individueller und besser

Dr. Jörg Kunz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Deggendorf

    Am 29. Juli kommt die Technische Hochschule Deggendorf (THD) erneut in die Stadt. Auf der Bank am Oberen Stadtplatz zwischen Rathaus und Pustet diesmal: Der THD-Experte für Künstliche Intelligenz (KI), Prof. Dr. Patrick Glauner. Von 10.30 bis 12 Uhr möchte er sich mit Bürgerinnen und Bürgern darüber unterhalten, wie Daten und ihre Auswertung unsere Gesundheitsvorsorge aktuell schon verändern und in naher Zukunft noch weiter verändern werden.

    Die vollständige Abbildung des individuellen Erbguts ist heute kein großes Ding mehr. Man bekommt die Daten bereits für ein paar hundert Euro. In ein paar Jahren, so Experten, seien sie möglicherweise schon so normal wie ein großes Blutbild. Die Tür zur individualisierten Medizin steht also offen. „Das Entscheidende aber wird sein, wie wie die Daten, beispielsweise aus einem persönlichen Erbgut, ethisch sinnvoll nutzen können“, sagt THD-Professor Patrick Glauner. Dafür brauche es den Ausbau von Technologien wie der Künstlichen Intelligenz, um die ungeheueren Mengen an Daten auswerten und interpretieren zu können. Außerdem Blockchain-Technologien, um die notwendige Datensicherheit gewährleisten sowie Quanten-Computer, um die erforderlichen Rechenleistungen realisieren zu können. Allein der Markt mit der Analyse von Gendaten soll 40 Mrd. Dollar groß sein. Bis 2030. Dementsprechend wird weltweit mit Hochdruck daran geforscht und gearbeitet. In der Krebstherapie zeichnen sich bereits erste Erfolge ab. Nicht nur der Zusammenhang zwischen bestimmten genetischen Konstellationen und der Erstehung von Krebs ist belegt, sondern auch der mit individuell erreichten Behandlungserfolgen.

    In der Radiologie oder auch der Dermatologie leistet KI dank Mustererkennung schon länger wertvolle dignostische Unterstützung. „Die Sorge, dass diese Technologie irgendwann echte Mediziner ersetzen wird, ist unbegründet“, sagt Glauner. Vielmehr sei die Technik eine zusätzliche, datenbasierte Expertise. Das Analyseergebnis einer KI, die quasi unendlich viele Daten in die Auswertung einfließen lassen könne, kombiniert mit der persönlichen ärztlichen Erfahrung liefere den bestmöglichen Behandlungsvorschlag. „Aber am Ende entscheidet immer der Mensch, die Ärztin gemeinsam mit ihrem Patienten“, versichert Glauner. Daran werde sich nichts ändern.

    Natürlich hat das Thema der Datenverarbeitung in der Medizin zusätzlich eine große ethische Dimension. Auch darüber können die Bürgerinnen gerne mit Glauner sprechen. Eine ethische Dimension auf zwei Ebenen übrigens. Auf der individuellen Ebene muss sichergestellt sein, dass alle selbst entscheiden können, wer Zugriff auf persönlich Daten erhält. Interessant an dieser Stelle: In den USA gibt es bereits ein Geschäftsmodell, seine Daten an Universitäten oder Pharmakonzerne auszuleihen. Für ein Honorar, versteht sich. Auf der gesellschaftlichen Ebene stellt sich die Frage, ob wir nicht alle unsere Daten anonymisiert der Forschung zur Verfügung stellen sollten – oder sogar müssen. Denn das ist klar: Erst wenn richtig große Datenmengen, Stichwort Big Data, zusammenkommen, ergibt sich auch ein Bild, eine Interpretation mit hoher Verlässlichkeit. Zum Wohle all derer, die heute an unheilbaren Krankheiten leiden und mangels Verstehen dieser Krankheiten nicht geheilt werden können. Viele Fragen also. Fragen, die die Menschen bewegen. Nicht nur Informatiker und Ärztinnen. „Auf der THD-Science Bench können ein paar davon bestimmt beantwortet werden“, ist sich Patrick Glauner sicher.


    Bilder

    Die Science Bench bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich ganz unkompliziert mit Forschenden der THD auszutauschen.
    Die Science Bench bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich ganz unkompliziert mit Forsch ...
    Lukas Haselberger
    THD


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Die Science Bench bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich ganz unkompliziert mit Forschenden der THD auszutauschen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).