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23.07.2021 08:45

Dr. Marco Götze gewinnt mit seinem Team „matriheal“ den IQ Innovationspreis der Stadt Halle für nachhaltige Wundauflage

Christian Franke M.A. Hochschulmarketing und Kommunikation
Hochschule Merseburg

    Mit einer innovativen Wundauflage auf Basis von Elastin möchte Dr. Marco Götze betroffenen Patient*innen eine nachhaltige Lösung bieten. Neben seiner Arbeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben Additve Fertigung | Rapid Prototyping im Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften an der Hochschule Merseburg forscht er als Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle gemeinsam mit Kolleg*innen an dem Thema. Mit Erfolg! Im Juni wurde das Team „matriheal“ vom IMWS mit dem IQ Innovationspreis der Stadt Halle ausgezeichnet.

    Großflächige Wunden bedeuten für die Betroffenen extremes Leid. Wer im Alter, bei schwerer Krankheit oder nach einem Unfall über längere Zeit ans Bett gefesselt ist, entwickelt häufig Wundgeschwüre, die starke Schmerzen verursachen und sich nur mühevoll behandeln lassen.

    Mit einer innovativen Wundauflage auf Basis von Elastin möchte Dr. Marco Götze betroffenen Patient*innen eine nachhaltige Lösung bieten. Neben seiner Arbeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben Additve Fertigung | Rapid Prototyping im Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften an der Hochschule Merseburg forscht er als Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle gemeinsam mit Kolleg*innen an dem Thema. Mit Erfolg! Im Juni wurde das Team „matriheal“ vom IMWS mit dem IQ Innovationspreis der Stadt Halle ausgezeichnet.

    Geehrt wurden die Forscher aber nicht nur für die Wundauflage selbst, die aus einem Schwamm und einem elektrogesponnenen Nanofaservlies auf Basis von Elastin besteht. „Eine besondere Herausforderung bestand vor allem in der kostengünstigen Isolation von Elastin aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie“, erklärt Dr. Marco Götze.

    Tatsächlich wird Elastin in der Medizintechnik bisher kaum genutzt, weil es schlicht zu teuer ist. Dabei bietet es viele positive Eigenschaften, die zur Wundheilung beitragen können. „Die Struktur der Nanofaservliese ähnelt der des menschlichen Gewebes. Zellen werden dadurch angeregt, in die selbstauflösende Wundauflage hineinzuwachsen. Ein mitunter schmerzhafter Wundwechsel ist überflüssig“, berichtet Dr. Marco Götze.
    „Die körpereigenen Enzyme bauen das Material ab und greifen dadurch weniger das Wundgewebe selbst an. So können wir den Heilungsprozess zusätzlich beschleunigen.“ Dem matriheal-Team ist es gelungen, das für die Wundauflagen benötigte Elastin zu einem Bruchteil des bisherigen Marktpreises industriell herzustellen.

    Bis die neue Wundauflage in Apotheken und Krankenhäusern erhältlich ist, werden wir uns allerdings noch gedulden müssen. „Wir befinden uns aktuell am Anfang eines etwa 3-jährigen Zertifizierungsprozesses“, so Dr. Marco Götze. „Präklinische und klinische Studien stehen noch aus.“ Aktuell suchen er und sein Team Investor*innen, die das ambitionierte Projekt begleiten möchten.

    Auf die Unterstützung der Hochschule Merseburg und ihrer Studierenden kann der Wissenschaftler in jedem Fall zählen: „Die Expertise, die gute Ausstattung und das kollegiale Klima helfen uns, bei der Forschung rund um das Thema regenerative Medizin voranzukommen.“ Studierende arbeiten bereits an den ersten Projekt- und Abschlussarbeiten rund um die Kombination von 3-D-Druck und Elektrospinnen zur Entwicklung von Zellträgern. Die Möglichkeit, etwas bewegen zu können, trifft offensichtlich auf positive Resonanz. Im Studiengang Maschinenbau | Mechatronik | Physiktechnik ist ein Modul zu Medizintechnik bereits fester Bestandteil.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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