idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.07.2021 11:49

Erste Hilfe virtuell und lebensnah erlernen

Kristian Lozina Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Virtual Reality ermöglicht realitätsnahe Trainings. Ein Team der Uni Würzburg will dieses Potenzial nutzen und so Ausbildungsmöglichkeiten für Erste Hilfe schaffen. Die ersten Ergebnisse sind äußerst positiv.

    Wunden versorgen, stabile Seitenlage, Wiederbelebung. Kenntnisse in Erster Hilfe können in einer Notsituation Leben retten. Doch diese Kenntnisse müssen erlernt werden – und sie müssen regelmäßig aufgefrischt werden. Hier setzt das Projekt „VRescue“ der Julius-Maximilians-Universität (JMU) an: Mittels Virtual-Reality (VR) bietet es die Möglichkeit, zu jeder Zeit Erste Hilfe effektiv trainieren zu können.

    Seit 2019 läuft das Projekt von Professor Sebastian von Mammen und seiner Mitarbeiterin Sarah Hofmann. Im Juni 2020 wurde das Konzept mit dem Universitäts-Förderpreis der mainfränkischen Wirtschaft ausgezeichnet. Damals überreichten IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara und IHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Jahn dem Team den Preis – dotiert mit 30.000 Euro als Anschubfinanzierung, mit der Hofmann von einer studentischen Hilfskraft zur wissenschaftlichen Mitarbeiterin wurde. Nun folgte ein Besuch von Vertretern der IHK und des Universitätsbundes an der JMU, um die Fortschritte bei „VRescue“ aus erster Hand zu sehen. Als erste Demonstration wurde dabei ein Training in Wiederbelebung erfolgreich simuliert.

    Schritt für Schritt zum Lernerfolg

    „VRescue“ bietet verschiedene Möglichkeiten, Erste Hilfe zu lernen und zu trainieren. Für Anfänger gibt es Tutorials, die detailliert aufzeigen, welche Schritte man in einer simulierten Notfallsituation nacheinander machen muss. „Schließlich wird es auch Level für Fortgeschrittene geben, in denen man auf sich allein gestellt ist“, erklärt Sarah Hofmann, die federführend an dem Projekt arbeitet.

    Ein Erste-Hilfe-Kurs ist zum Beispiel für den Führerschein Pflicht. Doch mit der Zeit vergisst man die helfenden Maßnahmen für den Ernstfall, Auffrischungskurse bei Rettungsverbänden werden weniger besucht. „Das Besondere an unserer Applikation ist, dass man damit sehr einfach Erste-Hilfe-Maßnahmen trainieren und so sein Wissen jederzeit auffrischen kann. Man braucht dafür lediglich eine VR-Brille“, erklärt Hofmann.

    Immer mehr simulierte Notfallsituationen

    Die Wiederbelebung wurde in der Applikation bereits erfolgreich eingebaut, in kürze folgt die stabile Seitenlage. „Im Laufe der Zeit wollen wir immer mehr Erste-Hilfe-Maßnahmen einbauen“, so Hofmann. Die VR-Übungen sind in einem virtuellen Lehrraum möglich, aber auch in anderen virtuellen Umgebungen – zum Beispiel eine realitätsnahe Unfallstelle auf einer befahrenen Straße.

    „Durch die Möglichkeit, alle Maßnahmen der Notfallversorgung immer wieder zu trainieren und damit zu perfektionieren, kann ‚VRescue‘ dabei helfen, Leben zu retten“ sagt von Mammen. Er zeigt sich daher auch optimistisch, das erfolgreiche Projekt mit einer Anschlussfinanzierung fortzusetzen und zur Marktreife für zum Beispiel Rettungsverbände zu bringen. In einem weiteren Schritt könnten dann auch Trainingssysteme für verwandte Bereiche entwickelt werden, die ebenso von der innovativen Technik profitieren würden. Als Beispiel nannte von Mammen etwa das Training von Behandlungsweisen angehender Zahnärzte und weiterer medizinischer Bereiche.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Sebastian von Mammen, Professur für Games Engineering, Universität Würzburg, T: +49 931 – 31 86381, sebastian.von.mammen@uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).