idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.03.2004 11:36

Demographischer Wandel: Chance oder Gefahr für den ökologischen Umbau von Städten und Regionen?

Birgit Hantusch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    Demographischer Wandel: Chance oder Gefahr für den ökologischen Umbau von Städten und Regionen?

    Sinkende Bevölkerungszahlen, Alterung der Bevölkerung sowie internationale, nationale und regionale Wanderungsbewegungen führen zu gravierenden Veränderungen sozialer, ökonomischer und räumlicher Strukturen und Funktionen.

    Demographischer Wandel: Chance oder Gefahr für den ökologischen Umbau von Städten und Regionen?

    Sinkende Bevölkerungszahlen, Alterung der Bevölkerung sowie internationale, nationale und regionale Wanderungsbewegungen führen zu gravierenden Veränderungen sozialer, ökonomischer und räumlicher Strukturen und Funktionen. Besonders betroffen ist bereits heute Ostdeutschland, zunehmend wird dies aber auch in Westdeutschland zur politischen Herausforderung werden. Dies wurde bisher kaum in Zusammenhang mit Anforderungen, Konzepten und Projekten der ökologischen Siedlungsentwicklung diskutiert. Rund 40 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis befassten sich daher im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal mit der Frage "Demographischer Wandel: Chance oder Gefahr für den ökologischen Umbau von Städten und Regionen?"

    Die Tagung wurde mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gemeinsam vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden sowie vom Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (ies) an der Universität Hannover veranstaltet.

    Nach einer Einführung in die Tagungsthematik durch Prof. Dr. Heiderose Kilper vom ies stellten Prof. Bela Dören vom Deutschen Städtetag und Bürgermeister a. D. Klaus Fleck vom Deutschen Städte- und Gemeindebund die Sicht der kommunalen Spitzenverbände dar. Anschließend vertieften die Teilnehmer die Thematik in Arbeitsgruppen zu Auswirkungen des demographischen Wandels auf eine nachhaltige Siedlungs- und Freiraumentwicklung, auf ökologische Modellprojekte sowie auf technische Infrastruktur und Mobilität.
    Unter Leitung von Professor Dr. Bernhard Müller vom Institut für ökologische Raumentwicklung wurden die Ergebnisse der Tagung abschließend diskutiert. "Soziale und technische Infrastruktur kann nicht gleichermaßen wie die Bevölkerungsgröße schrumpfen. Bisherige Konzepte einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung gehören auf den Prüfstand", so fasste er das Resultat zusammen.
    Die Ergebnisse der Tagung sind in der "Marienthaler Erklärung - ein Aufruf zur Diskussion" mit dem Titel "Demographischer Wandel - Herausforderung für eine ökologische Siedlungsentwicklung" thesenartig zusammengefasst. Auch wenn keinesfalls von völlig gesicherten Erkenntnissen über zukünftige Entwicklungen bzw. deren sich verstärkende oder auch gegenseitig neutralisierenden Wirkungen ausgegangen werden kann, so lässt sich doch Folgendes festhalten:

    1. Von den Auswirkungen des demographischen Wandels sind alle Aspekte der ökologischen Siedlungsentwicklung betroffen: Flächenverbrauch, Freiflächenentwicklung, Entwicklungen des Wohnungsbestands, Bestandsnutzung, Öffentlicher Nahverkehr, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Abfallkonzepte, Nutzung erneuerbarer Energien, energie- und ressourcenschonendes Bauen und Wohnen.

    2. Zu einer an ökologischen Prinzipien ausgerichteten Siedlungsentwicklung gibt es keine Alternative. Im Gegenteil - ökologische Siedlungsentwicklung muss aus dem Experimentierstadium heraustreten und zur selbstverständlichen Regel des Planens und Handelns werden. Hier sind die Kommunen in ihrer Planungshoheit ebenso gefordert wie Bund und Länder, die ihre Förderprogramme und -mechanismen entsprechend überprüfen sollten.

    3. Konzepte der ökologischen Siedlungsentwicklung müssen sich auf den groß- und kleinräumig sehr unterschiedlich ablaufenden demographischen Wandel einstellen und Lösungen für dadurch neu entstehende oder bereits heute vorhandene Probleme finden. Dabei sind stärker als bisher die Nutzung bzw. der ökologische Umbau des Bestands sowie die Bedürfnisse älterer Menschen und Singles, insbesondere aber auch von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen. Politik, Verwaltung und Wissenschaft sind gefordert, zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln.

    3.837 Zeichen (mit Leerzeichen)

    Weitere Informationen:
    Mit dieser Pressemitteilung finden Sie zugleich die Verlinkung zur "Marienthaler Erklärung".

    Einen ausführlichen Tagungsbericht oder einen vertiefenden Beitrag zu einzelnen Aspekten stellen wir nach Absprache gern zur Verfügung.

    Ansprechpartner:
    Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR), Dresden
    Dr. Carsten Kolbe
    Öffentlichkeitsarbeit
    Tel. (03 51) 46 79-241
    E-Mail: c.kolbe@ioer.de

    Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH an der Universität Hannover
    Dipl.-Ing. Oliver Fuchs
    Abt. Stadt und Region
    Tel: (05 11) 39 97-288
    E-Mail: fuchs@ies.uni-hannover.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ioer.de/presse/pdf/Marienthaler Erklaerung_17_03_2004.pdf
    http://www.ioer.de/presse/pdf/pr120304_1.pdf
    http://www.ioer.de/presse/pdf/pr120304_2.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).