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04.08.2021 09:56

Philosophie und Ethik in der Schule – OvTG und HFPH starten wegweisende Zusammenarbeit

Dr. Ludwig Jaskolla Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Philosophie München

    Gauting/München, 04.08.2021. Das Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG) und die Hochschule für Philosophie München (HFPH) etablieren mit der gestrigen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung ein wegweisendes Angebot zur philosophischen Bildung von Schüler*innen. Das OvTG und die HFPH wollen mit dieser Zusammenarbeit ihren Beitrag zu einer modernen Persönlichkeitsbildung leisten, die theoretisch fundiert und praktisch wirksam die globalen, gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in den Blick nimmt.

    Philosophische Förderung von Schüler*innen: Dimensionen der Zusammenarbeit

    Ausgewählte Schüler*innen des OvTG haben die Möglichkeit, im Rahmen eines Frühstudiums an verschiedenen Angeboten der HFPH teilzunehmen:

    (1) Proseminarprogramm für Hochbegabte der Jahrgangsstufen 8-11
    Die HFPH stellt dem OvTG Plätze im Rahmen ihres Proseminarprogramms für besonders begabte Schüler*innen zur Verfügung. Dieses Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Oberbayern-Ost für Angelegenheiten der Schülermitverantwortung (SMV) und der Begabtenförderung, Dr. Thomas Rübig, entwickelt und kann als Zusatz zum Unterricht belegt werden. Im kommenden Wintersemester sind fünf Proseminare für dieses Programm ausgewiesen; u.a. „Grundlagen der Künstlichen Intelligenz: Eine kritische Einführung“ von Prof. Dr. Benjamin Rathgeber (HFPH).

    (2) Philosophisches Orientierungsjahr für Hochbegabte in der Jahrgangstufe 11
    Ab dem Wintersemester 2023/24 ist geplant, besonders interessierte und qualifizierte Schüler*innen des OvTG vor dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe im Rahmen einer einjährigen Beurlaubung an die HFPH zu entsenden. Voraussetzung dafür ist, dass die Schüler*innen entweder von der Jahrgangsstufe 5-10 an der Förderklasse für Hochbegabte oder an der individuellen Lernzeitverkürzung in den Jahrgangsstufen 9 und 10 teilgenommen haben. Während ihrer Beurlaubung studieren die Schüler*innen an der HFPH im philosophischen Orientierungsjahr in Vollzeit. Absolvent*innen erwerben 60 ECTS-Punkte, die zu einem späteren Zeitpunkt in vielen anderen Studiengängen eingebracht werden können.

    Außerdem unterstützt die HFPH die Arbeit des OvTG in ausgewählten W- und P-Seminaren der gymnasialen Oberstufe:

    (3) W-Seminare der gymnasialen Oberstufe
    Schüler*innen in ausgewählten, schulischen W-Seminaren des OvTG besuchen begleitende Proseminare an der HFPH. So werden beispielsweise Schüler*innen des W-Seminars von Pfr. Peter Samhammer (OvTG) am Proseminar „Homo Ludens. Ein Streifzug durch die Philosophie des Spielens“ von Prof. Dr. Claudia Paganini (HFPH) im kommenden Wintersemester teilnehmen.

    (4) P-Seminare der gymnasialen Oberstufe
    Expert*innen der HFPH fungieren als Gesprächspartner*innen und Impulsgeber*innen für ausgewählte P-Seminare des OvTG. Im P-Seminar „Leben lebenswert gestalten“ von StR Felix Then (OvTG) übernahmen Dr. Rebecca Gutwald (HFPH) und Dr. Ludwig Jaskolla (HFPH) diese Rolle im Frühjahr und Sommer 2020.

    Persönlichkeitsbildung für das 21. Jahrhundert: Das Ziel der Kooperation

    Kooperationen von Schulen und Universitäten im Bereich der MINT-Förderung sind mittlerweile im deutschsprachigen Raum gut etabliert. Eine solche Zusammenarbeit in den Geisteswissenschaften, besonders in den Fächern „Philosophie“ und „Ethik“, stellt dagegen immer noch eine Ausnahme dar.

    Dennoch zeigen gerade viele der großen Krisen der vergangenen zwei Dekaden – von Gerechtigkeitsfragen angesichts eines rasch fortschreitenden Klimawandels, über die Fragmentierung des Zusammenlebens in den Filterblasen der sozialen Medien bis hin zur Problematik der angemessenen Repräsentation zukünftiger Generationen in unseren demokratischen Prozessen –, dass philosophisch-ethisches Orientierungswissen wichtiger denn je ist.

    Für diese und viele andere Herausforderungen bedarf es junger Menschen, die auf der Basis eines durchdachten Wertefundaments klug abwägen und nachhaltige Entscheidungen fällen. Zu deren Ausbildung wollen OvTG und HFPH ihren Beitrag leisten.

    „Diese wichtige Kooperation ist für die Hochschule für Philosophie München der nächste, logische Schritt, um philosophisches Denken immer weiter in die Gesellschaft hineinzutragen. Mit dem Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting haben wir einen idealen Partner gefunden“, freut sich der Präsident der HFPH, Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher. „Wir teilen die Vision einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung, denn gerade für ein gerechtes Morgen ist philosophisch-ethisches Orientierungswissen integral.“

    „Die Kooperation mit der Hochschule für Philosophie ist ein großer Glücksfall für das Otto-von-Taube-Gymnasium. Nach wie vor ist die letztliche Aufnahme eines Studiums das Ziel des gymnasialen Bildungsganges. Mit dem Konzept der Individuellen Förderung, die es auch den besonders Begabten ermöglicht ihr Potenzial voll zu entfalten, ist die Schule schon sehr weit fortgeschritten. Nun kann neben dem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt auch der geisteswissenschaftliche Bereich als zweite Säule der Bildung adäquat abgedeckt werden“, so die Schulleiterin des OvTG, OStDin Sylke Wischnevsky.

    Über das OvTG
    Das Otto-von-Taube-Gymnasium ist ein Sprachliches und Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, das durch die Förderklasse für Hochbegabte, das TUMKolleg und als Kompetenzzentrum für Begabtenförderung sich nicht nur die individuelle Förderung der eigenen Schülerinnen und Schüler zum Ziel gesetzt hat, sondern geeignete Methoden der Begabtenförderungen auch an Lehrkräfte anderer Schulen als Multiplikator zu vermitteln beauftragt ist.

    Denken lernen an der HFPH
    An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit mehr als 90 Jahren gemeinsam den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Philosophie-Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. In zentraler Lage finden Studierende hervorragende Studienbedingungen mit modernen Hörsälen und Seminarräumen und einem sehr günstigen Betreuungsverhältnis vor.


    Weitere Informationen:

    http://www.hfph.de/vorlesungsverzeichnis Das Proseminarprogramm im WiSe 2021/22 (Nummern 301, 305-308)
    http://www.hfph.de/pressefoto-koop-ovtg-hfph Pressefoto der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung (v. l. n. r.: StD Markus Greif, OStDin Sylke Wischnevsky, Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Dr. Ludwig Jaskolla)
    http://www.hfph.de/pressefoto-wischnevsky Pressefoto von Frau OStDin Sylke Wischnevsky
    http://www.hfph.de/pressefoto-wallacher Pressefoto von Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher


    Bilder

    Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, (v. l. n. r.: StD Markus Greif, OStDin Sylke Wischnevsky, Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Dr. Ludwig Jaskolla)
    Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, (v. l. n. r.: StD Markus Greif, OStDin Sylke Wischnevsk ...
    Ludwig Gierstl
    HFPH-Ludwig-Gierstl


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik
    überregional
    Kooperationen, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, (v. l. n. r.: StD Markus Greif, OStDin Sylke Wischnevsky, Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Dr. Ludwig Jaskolla)


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