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05.08.2021 08:39

Start-up entwickelt Software, um Vorhersagen bei Simulationen zu automatisieren

Melanie Löw Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Im Ingenieurwesen fallen bei Simulationen sehr viele Daten an. Damit lassen sich wiederum verschiedene Variablen vorhersagen. Eine solche Regressionsanalyse oder Vorhersagefunktion ist allerdings zeitaufwendig. Ein Gründerteam der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) arbeitet an einem Verfahren, mit dem eine solche Datenanalyse künftig automatisch ablaufen soll. Zum Einsatz kommen Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens. Unterstützt wird es vom Bundeswirtschaftsministeriums mit einem EXIST-Gründungsstipendium. Interessant ist die Technik etwa für das Bauwesen und die Automobil- und Luftfahrtindustrie.

    Ein Wurfgeschoss in einem Katapult fliegt abhängig von seinem eigenen Gewicht und einem Gegengewicht eine bestimmte Weite. So ein Vorgang lässt sich in Modellen simulieren, da die physikalischen Parameter bekannt sind. Ähnliche Simulationsprogramme kommen heutzutage bei vielen ingenieurwissenschaftlichen Tätigkeiten zum Einsatz. „Es fallen eine Menge Daten an. Oft ergeben sich auch neue Fragen“, sagt Max Kassera, Absolvent der TU Kaiserslautern.

    In dem einfachen Fall des Katapults wären das zum Beispiel Folgende: Ist es möglich, anhand des Gegengewichts und der Zeit zu sagen, an welcher Stelle seiner Flugbahn sich das Geschoss befinden? Welches Gegengewicht brauche ich damit das Geschoss eine bestimmte Höhe, Weite oder Geschwindigkeit erreicht? Bei der Modellierung solcher Zusammenhänge spricht man auch von Regressionsfunktion oder Vorhersagefunktion. „Mithilfe der vorhandenen Daten lassen sich neue Fragen beantworten, also andere Variablen“, erläutert Kassera, der an der TUK Maschinenbau mit BWL studiert hat.

    Im Rahmen eines Praktikums hat sich der junge Mann mit solchen Funktionen bei der Datenanalyse beschäftigt. Da eine solche Programmierarbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, ist Kassera auf die Idee gekommen, ein Programm zu entwickeln, mit dem sich solche häufig auftretenden Prozesse automatisieren lassen. Mit seinem Mitgründer Ibraheem Barakat, der derzeit noch BWL TQ mit dem Schwerpunkt Informatik an der TUK studiert, hat er begonnen, an einem Prototyp zu feilen. Die beiden Gründer werden mittlerweile von Joëlle Krieg unterstützt. Die junge Frau hat ebenfalls an der TU Kaiserslautern studiert. In ihrem Informatik-Bachelorstudium hat sie sich im Schwerpunkt mit Künstlicher Intelligenz befasst.

    Das Projekt haben die drei „Engineering Data Processor“ (EDP) genannt. Sie entwickeln ihre Technik derzeit weiter, damit das System solche Fragen wie oben erwähnt automatisch beantworten kann. „Es denkt in gewisser Weise automatisch mit“, fährt er fort. Zum Einsatz kommen bei der Technologie Verfahren aus der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens.

    Die Technik ist für unterschiedliche Bereiche von Interesse. Sie kann zum Beispiel helfen, Änderungen bei Bauvorhaben besser abzuschätzen. Das Gleiche gilt aber auch bei Projekten aus der Automobil- oder Luft- und Raumfahrtindustrie.

    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Vorhaben mit einem EXIST-Gründerstipendium. Hier hat das Gründerteam zwölf Monate Zeit, seine Idee zur Marktreife zu bringen, einen Businessplan auszuarbeiten und die Unternehmensgründung vorzubereiten. Unterstützt wird es dabei vom Gründungsbüro der TU Kaiserslautern und der Hochschule Kaiserslautern sowie von Professor Dr. Martin Böhle am Lehrstuhl für Strömungsmechanik und Strömungsmaschinen.

    Fragen beantwortet:
    Max Kassera
    E-Mail: kassera@edp-ai.com
    Tel.: 015771968522


    Bilder

    Max Kassera (rechts) arbeitet mit Joëlle Krieg und Ibraheem Barakat an der neuen Software.
    Max Kassera (rechts) arbeitet mit Joëlle Krieg und Ibraheem Barakat an der neuen Software.
    Foto: Thomas Koziel/TUK


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Max Kassera (rechts) arbeitet mit Joëlle Krieg und Ibraheem Barakat an der neuen Software.


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