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18.03.2004 15:00

Leitbilder der Spätantike weiter gefördert

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Graduiertenkolleg der Universität Jena startet im April in seine dritte Phase

    Jena (18.03.04) Eliten und Leitbilder sind kein Phänomen der Moderne. Bereits in der Antike gab es diese Vorbilder und Vorstellungen, die seit der Spätantike allerdings keiner einheitlichen Konzeption mehr folgen. Dennoch lassen sich in der spätantiken Kunst und Literatur für den europäischen Kulturraum relevante Muster entdecken. Ihrer Erforschung widmet sich das Graduiertenkolleg "Leitbilder der Spätantike" der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine erfolgreiche Arbeit der letzten sechs Jahre hat vor kurzem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gewürdigt. Sie fördert die Jenaer "Doktorandenschmiede" ab April für weitere drei Jahre mit insgesamt rund 620.000 Euro.

    Stipendien für bis zu 14 herausragende Nachwuchswissenschaftler können über das interdisziplinäre Kolleg mit dem Geld finanziert werden. Auswahlgespräche mit den ersten 25 Kandidaten sind inzwischen beendet. An vier Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Heidelberg, Münster und Salzburg sind jetzt die Zusagen versandt worden. Alle jungen Wissenschaftler, die sowohl aus dem In- wie dem Ausland rekrutiert werden, widmen sich in der neuen, dritten Förderphase verstärkt historischen und archäologischen Fragen. "Leitbilder treten nicht nur in der darstellenden Kunst, der Buchmalerei usw. in Erscheinung, sondern prägen durch die Ausbildung von Wallfahrtszentren auch die Entwicklung der Urbanistik", begründet Kollegsprecher Prof. Dr. Meinolf Vielberg die neue Richtung.

    Ein weiterer Akzent im neuen Förderzeitraum wird auf dem Kulturaustausch zwischen Ost und West liegen. Erforscht werden soll dabei besonders, wie spätantike Texte über Heilige in Zusammenhang mit anderen biblischen und frühjüdischen Überlieferungen stehen. Auch Institutionen als Vermittler von Leitbildern, die Bildungsgeschichte der Spätantike sowie der Zusammenhang zwischen Leitbildern und Gattungsspezifik sind weitere Forschungsschwerpunkte.

    Das Graduiertenkolleg, in dem Altertumswissenschaftler, Theologen, Orientalisten, Historiker und Rechtswissenschaftler zusammenarbeiten, kann auf erfolgreichen Grundlagen aufbauen. In den vergangenen Jahren gingen aus dem Kolleg allein 17 Dissertationen, zahlreiche weitere Publikationen, Vorlesungen und Veranstaltungen hervor. "Das Kolleg ist nicht nur national gut aufgestellt", sagt Prof. Vielberg, "sondern lockt inzwischen zunehmend Wissenschaftler aus dem Ausland nach Jena. Wir sind daher sicher, dass sich für die nächsten Stipendien wieder hervorragende Wissenschaftler aus aller Welt bewerben und dann wichtige Forschungen leisten werden", ist der Jenaer Latinist für die Zukunft optimistisch.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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