idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.03.2004 15:04

Erste Therapiestudie bei Creutzfeldt-Jakob-Patienten

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    Geistige Fähigkeiten konnten länger erhalten werden - Grundlagenforschung für Therapieansätze

    (ukg) In Deutschland erkranken jährlich rund 80 Menschen neu an der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJK). Ein Symptom dieser Erkrankung ist eine rasch verlaufende Demenz. In einer erstmalig durchgeführten Therapiestudie bei solchen Patienten konnte eine Forschergruppe der Abteilungen Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen, der Psychiatrischen Klink Erlangen und der Neuropathologie in München zeigen, dass die fortschreitende Demenz durch die Gabe von Flupirtin um vier bis sechs Wochen verlangsamt werden kann, eine Heilung jedoch nicht zu erwarten ist. Die Gruppe um Privatdozent Dr. Markus Otto, und Professor Dr. Hilmar Prange, beide Abt. Neurologie, untersuchte in dieser bundesweit durchgeführten Therapiestudie nur Patienten mit Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung, die sich in geistig gutem Zustand befanden. Sofern die Patienten einen gewissen Grenzwert ihrer geistigen Fähigkeiten unterschritten, wurde die Therapiestudie bei diesen Patienten nicht mehr weiter geführt. Das Ziel der Studie war, es geistige Fähigkeiten der Patienten zu erhalten und nicht eine Lebensverlängerung bei schwerst dementen Patienten zu erzielen. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe der renommierten Zeitschrift "Neurology" erschienen.

    Die Studie dient als Grundstock für weitere Therapieoptionen, da erstmals Patienten mit Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung standardisiert neuropsychologisch untersucht und somit klinische Verlaufsdaten vorliegen. Die Wirkungsweise der verabreichten Substanz beeinflusst das Selbsttötungsprogramm der Nervenzellen. Laborversuche lassen vermuten, dass ähnliche Mechanismen auch bei der Alzheimer-Erkrankung eine wesentliche Rolle spielen. Die Forscher hoffen, das Medikament auch in einer Studie bei Alzheimer-Patienten einsetzen zu können. Die Studie wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, durch das Bundesministerium für Gesundheit und durch die Firma Viatris AG in Frankfurt.

    Weitere Informationen:
    Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen
    Abt. Neurologie
    PD Dr. Markus Otto
    Robert-Koch-Str. 40
    37075 Göttingen
    Tel.: 0551/39 - 12905
    e-mail: motto@gwdg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).