Molekularbiologische Forschung verbessert das Verständnis für akute und chronische Lebererkrankungen
Ein tiefer Einblick in die Molekularbiologie verbessert das Verständnis und ebnet den Weg zu neuartigen prognostischen und therapeutischen Ansätzen für Patientinnen und Patienten. Die aktuelle Studie der Forschungsgruppe der experimentellen und translationalen Hepatologie und hepatobiliären Onkologie der Universität zu Lübeck am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), gewährt einen tiefen Einblick in die molekularen Veränderungen der Entstehung und des Voranschreitens von Leberkrebs.
Ihre Erkenntnisse führen zu einem besseren Verständnis der Entwicklung dieser seltenen Tumore und weisen neue mögliche Ansatzpunkte für die Prognoseabschätzung und für zielgerichtete Therapieansätze für die Patientinnen und Patienten auf. Die Arbeitsgruppe um Dr. Czauderna, Dr. Castven und Prof. Dr. Marquardt befasst sich mit der Erforschung von akuten und chronischen Lebererkrankungen, der Leberzirrhose und ihrer Komplikationen wie der Leberkrebsentstehung. Der Fokus liegt hierbei auf den molekularen, metabolischen und immunologischen Aspekten der Tumorentstehung und Tumorprogression.
Die Entstehung von Lebertumoren wird durch verschiedene Stadien charakterisiert. Das Spektrum der Veränderungen reicht hierbei von der zugrundeliegenden chronischen Lebererkrankung über dysplastische Veränderung bis zu frühen und fortgeschrittenen Lebertumoren. In der mehrjährigen Arbeit wurden Veränderungen in den jeweiligen Stadien der Lebererkrankung und Tumorentstehung auf verschiedenen molekularen Ebenen erfasst und integrativ erforscht.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten hierdurch die Veränderungen in der Leberkrebsentwicklung umfangreich charakterisieren. Sie entschlüsselten frühe epigenetische Veränderungen mit prognostischer Wertigkeit und zeigen, dass sie Einfluss auf weitere molekuläre Ebenen haben, welche die Tumorprogression fördern. Die Arbeitsgruppe identifizierte und validierte sogenannte epigenetische Treiber der Krebsentstehung in größeren Patientengruppen für mögliche neuartige präzisionsmedizinischen Ansätze in der Behandlung des Leberkrebs.
Die Arbeit wurde mit dem Karin-Nolte-Wissenschaftspreis von der Saarländisch-Pfälzischen Internistengesellschaft e.V. (SPIG) ausgezeichnet und in der renommierten Fachzeitschrift JCI Insight publiziert.
Titel der Publikation: ‘Epigenetic modifications precede molecular alterations and drive human hepatocarcinogenesis.’ (https://insight.jci.org/articles/view/146196)
Die Arbeitsgruppe des Projekts Mol Hep Kar (Leitung: Prof. Dr. Jens Marquardt)
Maike Kortemeyer
Ergänzung zur Bildunterschrift:
Arbeitsgruppe Experimentelle und translationale Hepatologie und hepatobiliäre Onkologie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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