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18.11.1998 09:12

Gesundheitsrisiken bei Fernreisen: Die unterschätzte Gefahr!

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Am 25. November 1998 findet in Magdeburg das 1. Forum Reisemedizin statt. Es wird gemeinsam veranstaltet von der Universität Magdeburg und dem Hygiene Institut Sachsen-Anhalt.

    Die Reiselust der Deutschen in ferne Länder ist ungebrochen. Gerade wenn das Wetter in Deutschland in den "Schmuddelmonaten" wieder ungemütlich wird, bietet eine Fernreise in wärmere Gefilde eine willkommende Abwechslung. Zur Erinnerung an die schönste Zeit des Jahres bringen sich die meisten Touristen ein Souvenir vom Urlaubsort in die Heimat mit zurück. An eine mögliche Infektion durch vielfältige Erreger als "Mitbringsel" denkt dabei wohl kaum jemand. Aber die Statistik macht es deutlich: Allein die Malariafälle nach Auslandsreisen sind 1996 erstmals wieder seit zehn Jahren auf mehr als eintausend Erkrankungen angestiegen. Zwischen 15 und 25 Menschen starben daran. "Todesfälle, die fast immer durch frühzeitige Diagnose und Behandlung hätten verhindert werden können", betont Professor Wolfgang König, der das Institut für Medizinische Mikrobiologie an der Magdeburger Universität leitet.

    Er ist Mitveranstalter des 1. Forums Reisemedizin in Magdeburg, das sein Institut gemeinsam mit dem Hygiene-Institut Sachsen-Anhalt am 25. November 1998 für niedergelassene Ärzte der Region im Uniklinikum durchführt. "Die Veranstaltung wendet sich vorwiegend an Allgemeinmediziner und Internisten, die ihre Patienten vor Antritt ihrer Urlaubsreise so beraten sollten, daß sie sich darauf optimal gesundheitlich vorbereiten und gesund in die Heimat zurückkehren können", so König. Dies erfordere ein umfangreiches Spezialwissen, das ständig aktualisiert werden muß. "Die Reisenden erwarten von ihrem Arzt, über besondere Gesundheitsrisiken und Infektionserreger, die bei Fernreisen zu Erkrankungen führen können, vorbeugend informiert und dagegen geschützt zu werden." Faktoren, wie die jeweilige Situation am Reiseziel, individuelle Faktoren des Reisestils, die Dauer des Aufenthaltes sowie die gesundheitliche Verfassung und das Alter des Reisenden spielen dabei eine wichtige Rolle, erklärt der Mikrobiologe. Der zunehmende Ferntourismus birge Gefahren, die leider immer noch unterschätzt werden. Als Beispiel nennt König das angeblich so banale Risiko der Durchfallerkrankung im Ausland. Laut WHO gab es im vergangenen Jahr weltweit 2,5 Millionen tödlich ausgehende Fälle von Durchfallerkrankungen. Im Gegensatz zu anderen spektakuläreren Krankheiten, wie AIDS, sei Diarrhöe dagegen etwas, worüber man in der Öffentlichkeit nicht spricht. Aber auch darüber sollte der Hausarzt den Reisenden im Vorfeld informieren, beispielsweise bei welchen Symptomen ein Arztbesuch am Urlaubsort anzuraten ist.
    Weitere Themen des 1. Forums Reisemedizin beschäftigen sich u.a. mit Reiseimpfungen bei Kindern, dem möglichen Infektionsrisiko bei FMSE und der Frage "Krank nach Tropenaufenthalt - Was tun?" Zur Teilnahme am Forum haben sich bereits mehr als 200 Ärzte aus Sachsen-Anhalt angemeldet, informiert Professor König im Vorfeld. "Das zeigt, daß solche Fortbildungen zu reisemedizinischen Fragen noch viel zu selten angeboten werden. Aufgrund der großen Resonanz auf unsere Einladung werden wir diese Veranstaltung künftig regelmäßig durchführen."

    Weitere Auskünfte erteilt gern: Prof. Dr. Wolfgang König, Institut für Medizinische Mikrobiologie (Tel. 0391/ 67 13392) sowie unter: http://www.reisenundgesundheit.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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