idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.09.2021 10:05

Lost in face – Wie ist es, wenn man keine Gesichter erkennen kann?

Sophie Ehrenberg Wissenschaftsorganisation & Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Neurobiologie

    Hat der Kollege Sie schon wieder nicht gegrüßt? Das muss nicht zwingend ein Zeichen von Arroganz oder Unhöflichkeit sein. Es gibt tatsächlich Personen, die keine Gesichter erkennen können – eigene Familienmitglieder eingeschlossen. Diese sogenannte Gesichtsblindheit bringt die Betroffenen oft in soziale Schwierigkeiten. So geht es auch Carlotta, deren Geschichte in dem Film „Lost in face – Die Welt mit Carlottas Augen“ gezeigt wird. Am 4. Oktober sind der Regisseur Valentin Riedl und Protagonistin Carlotta im Rahmen einer Kinotour in Magdeburg zu Gast. Gemeinsam mit Prof. Ariel Schoenfeld vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) stehen sie dem Publikum nach dem Film Rede und Antwort.

    Valentin Riedl erforscht als Arzt und Neurowissenschaftler die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Als Filmemacher porträtiert er in seinem Dokumentarfilm „Lost in face – Die Welt mit Carlottas Augen“ die Künstlerin Carlotta. Carlotta kann keine Gesichter erkennen, nicht einmal ihr eigenes, denn sie leidet unter Prosopagnosie – Gesichtsblindheit. In der Kunst, der Natur und dem Umgang mit Tieren findet sie auf ihrer langen Suche schließlich einen Zugang zum eigenen Gesicht und gleichzeitig den Weg zu ihren Mitmenschen.

    Die Gesichtsblindheit beruht nicht auf einem Augenschaden, sondern hat ihre Ursache im Gehirn. Der Neurowissenschaftler und Arzt Prof. Dr. Ariel Schoenfeld beschreibt das so: „Prosopagnosie beruht entweder auf der Mutation eines Gens, oder auf einer erworbenen Schädigung von bestimmten Nervenzellen im Gehirn. Diese Nervenzellen sind wichtig, damit wir die Gesichter uns bekannter Personen wiedererkennen können.“

    Riedl fügt hinzu: „Zu 99 Prozent ist der Defekt angeboren, nur bei Wenigen entsteht nach einem Schlaganfall dasselbe Defizit. Die medizinische Forschung geht heute davon aus, dass 1 bis 2 Prozent der Weltbevölkerung unter Prosopagnosie in unterschiedlicher Ausprägung leiden, was alleine für Deutschland über 1 Million gesichtsblinder Menschen bedeutet.“

    Der Film wird am 4. Oktober um 19:30 Uhr im Moritzhof gezeigt. Anschließend folgt eine Gesprächsrunde mit der Hauptdarstellerin Carlotta, Valentin Riedl und Ariel Schoenfeld. Kinokarten gibt es für 6 Euro (5 Euro ermäßigt) an der Abendkasse. Sie können über den Moritzhof bereits im Vorfeld telefonisch oder per E-Mail reserviert werden.


    Weitere Informationen:

    https://lostinface.film/


    Bilder

    Kinoplakat
    Kinoplakat
    LOST IN FACE
    LOST IN FACE


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

    Kinoplakat


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).