idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.09.2021 14:06

Forschungsprojekt evaluiert Verfahren zur Lungenkrebs-Früherkennung

Elke Biesel Pressestelle
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV

    Die gesetzliche Unfallversicherung bietet Versicherten, bei denen bestimmte Risikofaktoren vorliegen, die das Lungenkrebsrisiko erhöhen können, eine Untersuchung zur Lungenkrebsfrüherkennung an. Die Ergebnisse dieses Angebots werden jetzt erstmals wissenschaftlich evaluiert. Das Forschungsprojekt EVALUNG hat die Entwicklung und Einführung eines wissenschaftlichen Auswertungs- und Evaluationskonzepts zum Ziel.

    Die Untersuchungen zur Lungenkrebsfrüherkennung können im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge erfolgen oder bei einer anerkannten Berufskrankheit nach Nummer 4103 der Berufskrankheitenverordnung: Asbestose oder durch Asbeststaub verursachte Erkrankung der Pleura.

    Versicherte, die die unten genannten Angebotskriterien erfüllen, können jährlich und für sie kostenfrei an einer Untersuchung mittels hochauflösender Niedrigdosis-Computertomografie (LD-HRCT) der Lunge teilnehmen. Die Ergebnisse dieses Angebots werden jetzt erstmals wissenschaftlich evaluiert. Das auf drei Jahre angelegte, von der DGUV geförderte Forschungsprojekt EVALUNG unter Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Volker Harth und Herrn Dr. med. Jan Heidrich vom Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin in Hamburg ist im September 2021 gestartet.

    Lungenkrebs ist in Deutschland bei Männern die häufigste, bei Frauen die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Häufig wird die Krankheit erst in einem fortgeschrittenen Stadi-um erkannt. Dies erschwert die Therapie und verschlechtert die Langzeitprognose. Die Früherkennung von Lungenkrebserkrankungen ist deshalb ein wichtiges Ziel, um die Lebensqualität und die individuelle Prognose der Betroffenen zu verbessern.

    Zu den Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung gehört es nicht nur, entstandene Be-rufskrankheiten zu entschädigen, sondern insbesondere auch, deren frühzeitige Diagnose zu fördern. Ziel ist es, Betroffenen möglichst vielschichtige und individuell bestgeeignete Behandlungsansätze zu ermöglichen. Studien in den USA und Europa haben gezeigt, dass (ehemals) starke Raucherinnen und Raucher ab einem bestimmten Alter von einer LD-HRCT-Untersuchung zur Früherkennung von Lungenkrebs profitieren können. Aus diesem Grund bietet die gesetzliche Unfallversicherung Versicherten, die Tätigkeiten mit Asbestbelastung ausgeübt haben und starke Raucherinnen und Raucher sind oder waren, eine LD-HRCT-Untersuchung an.

    Das Erweiterte Vorsorge-Angebot-Lunge (EVA-Lunge), das auf der Grundlage der Verord-nung zur Arbeitsmedizinischen Vorsorge beziehungsweise des Sozialgesetzbuches VII erfolgt, richtet sich an Versicherte, bei denen folgende Voraussetzungen vorliegen:

    - Sie haben eine anerkannte Berufskrankheit nach Nr. 4103 der Berufskrankheitenver-ordnung oder
    sie waren an ihrem Arbeitsplatz mindestens zehn Jahre lang einer Asbestexposition ausgesetzt (mit Beginn vor dem Jahr 1985)
    - Und sie sind mindestens 55 Jahre alt
    - Und sie haben einen Zigarettenkonsum von mindestens 30 Packungsjahren

    Lungenkrebs-Früherkennungsangebote sind - mit Ausnahme des erweiterten Vorsorge-Angebots-Lunge der DGUV - in Deutschland bislang noch nicht flächendeckend eingeführt worden. Das Angebot der DGUV, ihren Versicherten mit den aufgeführten Risikokonstellationen bundesweit und für sie kostenfrei eine jährliche LD-HRCT-Untersuchung anzubieten, ist in Form und Umfang bislang einzigartig.

    Das Forschungsprojekt EVALUNG hat die Entwicklung und Einführung eines wissenschaftlichen Auswertungs- und Evaluationskonzepts zum Ziel. Es soll dazu beitragen, Abläufe und Ergebnisse von EVA-Lunge zu beobachten und den Nutzen für die Versicherten genauer zu untersuchen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. med. Volker Harth und
    Dr. med. Jan Heidrich vom Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).