Ein Vergleich von nahezu 2.000 Hochschulen aus 95 Ländern in U-Multirank zeigt, dass vielfältige Kooperationen trotz der globalen Einschränkungen durch Covid-19 nach wie vor eine große Rolle spielen. In der Veröffentlichung seiner achten Ausgabe zeigt U-Multirank, dass Hochschulen, die lokal, überregional oder über Grenzen hinweg kooperieren, besser abschneiden als weniger vernetzte Hochschulen.
Mit den heute veröffentlichten neuen Daten im globalen Ranking U-Multirank steht zur Messung der Intensität der Kooperationen ein neuer „Kooperationsindex“ zur Verfügung.
Der neue Kooperations-Index lässt zwei zentrale Trends erkennen:
1) Kooperation zahlt sich aus: Hochschulen, die sowohl regional als auch international - intensiver mit anderen Hochschulen, Wirtschaft und Industrie sowie öffentlichen Partnern kooperieren –, zeigen in vielen Bereichen bessere Leistungen als weniger vernetzte Hochschulen.
2) Europäische Hochschulen sind insgesamt stärker in Kooperationen eingebunden als Hochschulen in anderen Regionen der Welt, insbesondere in den Bereichen Studium & Lehre, Forschung, Wissenstransfer und Internationalisierung.
Von den deutschen Hochschulen schneiden die Universität Heidelberg, die LMU München, die Freie Universität Berlin, die Munich Business School und die International School of Management (ISM) im Kooperationsindex am besten ab.
Die differenzierten Daten von U-Multirank zeigen die positiven Effekte von Kooperation in unterschiedlichen Leistungsdimensionen. So sind die Top Hochschulen im U-Multirank Kooperations-Index erfolgreicher darin, ihren (Master-) Absolventen einen Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit zu ermöglichen (82% aller Absolventen im Vergleich zu 72 % an allen Hochschulen). An den Hochschulen mit den höchsten Kooperationswerten gründen Absolventen häufiger Firmen (32 pro 1.000 Absolventen im Vergleich zu 17 an allen Hochschulen). Und die Zahl der Publikationen ist größenbereinigt nahezu doppelt so hoch.
Keine Hochschule rangiert bei allen sieben Indikatoren, die dem Kooperationsindex zugrunde liegen, unter den Top 100. Vielmehr zeigt sich eine Vielfalt an Profilen der Zusammenarbeit. Sie sind Ausdruck der strategischen Orientierung der Hochschulen:
„Die neuen Ergebnisse von U-Multirank zeigen, dass Kooperationen die Hochschulen nach vorne bringen. Wenn sie mit anderen Hochschulen oder anderen Akteuren aus Wirtschaft und Gesellsaft zusammenarbeiten, schneiden die stärker vernetzten Hochschulen bei vielen Leistungsindikatoren besser ab“, sagen Professor Frans van Vught und Professor Frank Ziegele, die beiden U-Multirank Leiter.
Der neue Kooperationsindex erfasst sieben Aspekte von Kooperationen: strategische Partnerschaften der Hochschulen, internationale Joint Degree Studiengänge, Praktika der Studierenden, internationale Co-Publikationen, gemeinsame Publikationen mit Wirtschaft und privaten Partnern, gemeinsame Publikationen mit Autoren aus der Region und gemeinsame Patente mit Wirtschaft und Industrie.
Hochschulen in der EU schneiden in diesen Dimensionen insgesamt besser ab als Hochschulen aus anderen Regionen. Sie haben zum Beispiel fast viermal so viele internationale Joint Degree Studiengänge und sind aktiver im Studierendenaustausch ins Ausland und aus dem Ausland.
Über das gesamte Spektrum der Indikatoren betrachtet schneiden die deutschen Hochschulen im weltweiten Vergleich besonders gut in den Dimensionen „Forschung“ und „Internationalisierung“ ab. Unterdurchschnittlich sind die Bewertungen in der Dimension „Studium und Lehre“.
Die neue Ausgabe von U-Multirank zeichnet anhand von mehr als 30 Indikatoren aus den Bereichen Studium und Lehre, Forschung, Wissenstransfer, internationale Ausrichtung und regionales Engagement ein umfassendes multi-dimensionales Bild der Leistungen der Hochschulen. Damit können Studierende vor dem Hintergrund ihrer eigenen Präferenzen und Prioritäten interaktiv eine fundierte Hochschulwahl treffen. Den Hochschulen bietet U-Multirank auf empirischer Grundlage, eine differenzierte Darstellung ihrer Stärken und Schwächen, die es ihnen ermöglicht, im Vergleich mit ähnlichen Hochschulen ihre Strategien weiterzuentwickeln.
Die Ergebnisse sind auf der interaktiven Webseite kostenfrei und ohne Registrierung zugänglich unter: www.umultirank.org. Zur Illustrierung des Kooperations-Index gibt es eine Karte der 150 am stärksten kooperierenden Hochschulen.
Über U-Multirank
U-Multirank bietet maßgeschneiderte, personalisierte Rankings und Analysen; so z.B. Länderberichte zu einzelnen Ländern, „Top 25 performers“ in zehn ausgewählten Indikatoren, wie z.B. gemeinsame Publikationen mit der Wirtschaft oder Studierendenmobilität. Seit der ersten Veröffentlichung 2014 hat sich die Zahlen einbezogenen Hochschulen mehr als verdoppelt, auf nunmehr 1.948 aus 96 Ländern. In 30 fachbezogenen Rankings werden rund 5.500 Fachbereiche mit 12.000 Studiengängen präsentiert.
U-Multirank ist eine methodisch fundierte Alternative zu den gängigen simplistischen globalen Hochschulrankings. In einem multi-dimensionalen Ansatz, der auf die Berechnung von nicht zu begründeten Gesamtwerten verzichtet, werden die Hochschulen in jedem einzelnen Indikatoren in fünf Gruppen von „A“ (sehr gut) bis „E“ (schwach) eingestuft. So entsteh ein differenziertes Bild der Stärken und Schwächen der Hochschulen. Die zugrunde liegenden Daten beruhen auf verschiedenen Datenquellen: Daten aus nationalen statistischen Quellen, Daten der Hochschulen und Fachbereiche, Daten aus bibliometrischen und Patent-Datenbanken sowie einem Survey unter rund 100,000 Studierenden der teilnehmenden Hochschulen.
U-Multirank wurde von der EU ins Leben gerufen und wird seit 2017 gemeinsam von der EU-Kommission, der Bertelsmann Stiftung und der Banco Santander finanziert. U-Multirank ist nicht kommerziell und macht alle Ergebnisse im Internet frei zugänglich. Es wird von einem unabhängigen internationalen Konsortium unter Federführung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung durchgeführt und weiterentwickelt. Die Partner im Konsortium sind das Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) an der Universität Twente, das Centre for Science and Technology Studies (CWTS) an der Univdersität Leiden, sowie die Fundación Conocimiento y Desarrollo (FCYD) in Barcelona.
Gero Federkeil, Leiter internationale Rankings im CHE Centrum für Hochschulentwicklung
05241 9761 -30
Gero.Federkeil@che.de
https://www.che.de/2021/neue-u-multirank-daten-kooperation-von-hochschulen-zahlt... Pressemitteilung
http://umultirank.org Zu den Ergebnissen
Infografik Überblick zur Performance der Hochschulen in Deutschland
John Roman / CHE
U-Multirank
Deutsche Hochschulen in U-Multirank schneiden sehr gut in Forschung und Internationalisierung ab
John Roman / CHE
U-Multirank
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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