Eine einzige Anwendung einer Mischung aus Biokohle und Asche auf landwirtschaftlichen Flächen Afrikas könnte die Bodenqualität und die Erträge auf Jahre hinaus steigern. Das zeigt Isaac Asirifi, Doktorand am Lehrstuhl für Bodenkunde und Bodenökologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Darüber berichtet Rubin, das Wissenschaftsmagazin der RUB.
Um herauszufinden, wie sich die Bodenqualität verbessern lässt, konzentrierte sich Isaac Asirifi auf drei Vegetationszonen in Ghana und nahm dort Bodenproben: in der Küstensavanne im Südosten des Landes, im Laubmischwald im Landesinneren und in der Guinea-Savanne in Norden, wo es nur einmal pro Jahr regnet. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass ertragreichen Ernten vor allem ein Problem im Wege steht: Der viel zu niedrige pH-Wert, der die Ansiedlung nützlicher Mikroorganismen erschwert.
Das Potenzial der Erntereste
Es gibt eine Möglichkeit, es ihnen leichter zu machen: Biokohle. „In Ghana werden Pflanzenreste, die man nicht essen oder verfüttern kann, nach der Ernte nicht weiterverwendet, sondern einfach verbrannt“, erzählt Asirifi. Das bringt zudem noch das Problem mit sich, dass dabei jede Menge Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, das den Klimawandel ankurbelt. In den Ernteresten liegt aber ein großes Potenzial: Wenn man es in Behältern unter Sauerstoffarmut verbrennt, entsteht Biokohle. Man kann sie aus allem machen, was bei der Ernte übrigbleibt, und es ist keine aufwändige oder teure Technologie nötig. „Bringt man sie in die obersten 15 bis 25 Zentimeter des Bodens ein, entfaltet sie ihre Magie“, so Asirifi. Das bedeutet, einmal angewandt, bessert sie die Bodenqualität auf Jahre hinaus.
Ein Viertel mehr Ertrag
Die Kohle sorgt dafür, dass Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze sich leichter ansiedeln und besser gedeihen können. „Sie reduziert die Säure, und die vielen kleinen Hohlräume in der Biokohle bieten Schutz vor Fressfeinden.“ Zudem wird sie nicht ausgewaschen. Günstiger Nebeneffekt: Der in der Biokohle enthaltene Kohlenstoff bleibt im Boden gebunden und gelangt nicht in die Atmosphäre wie bei der offenen Verbrennung.
Mischt man 0,5 bis ein Prozent Asche in die Biokohle und bringt das Gemisch auf den Feldern aus, genügen davon zehn bis 15 Tonnen pro Hektar Land. Eine so behandelte Anbaufläche bringt einen um rund ein Viertel höheren Ertrag als eine unbehandelte.
Isaac Asirifi
Bodenkunde und Bodenökologie
Geographisches Institut
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 23322
E-Mail: isaac.asirifi@rub.de
http://Einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema finden Sie im Wissenschaftsmagazin Rubin https://news.rub.de/wissenschaft/2021-09-20-geografie-die-magie-der-biokohle. Für redaktionelle Zwecke dürfen die Texte auf der Webseite unter Angabe der Quelle „Rubin – Ruhr-Universität Bochum“ sowie Bilder aus dem Downloadbereich unter Angabe des Copyrights und Beachtung der Nutzungsbedingungen honorarfrei verwendet werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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