Gegenstand des Sechs-Länder-Workshops in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig am 9./10. März 2004 waren die von der FAL vorgelegten Zwischenbewertungen für die ländlichen Entwicklungsprogramme von Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Hamburg und Bremen. Gemeinsamkeiten, Unterschiede und besonders positive Projektbeispiele wurden mit Blick auf die Zukunft zur Diskussion gestellt.
Diese Bewertungen sind eine Voraussetzung, um zusätzliche Finanzmittel aus Brüssel zu erhalten. Welche Wirkungen wurden mit den eingesetzten öffentlichen Mitteln bislang erzielt, wurde der richtige Maßnahmenmix gewählt und ist dieser auch zukünftig sinnvoll, sind Fragen, die von der FAL untersucht wurden. Die Bundesländer beschreiten zum Teil vergleichbare, aber zum Teil auch sehr unterschiedliche Wege in ihren ländlichen Entwicklungsprogrammen. Schleswig-Holstein und Niedersachsen setzen einen Schwerpunkt in der Verbesserung der kommunalen Infrastruktur, während Hessen und Nordrhein-Westfalen viel Geld in Agrarumweltmaßnahmen und den Erhalt einer flächendeckenden Landbewirtschaftung stecken. Durch den Vergleich der Ergebnisse der sechs Zwischenbewertungen in Rahmen des FAL-Workshops wird der fachliche Austausch zwischen den Bundesländern und das voneinander Lernen intensiviert. Daraus erwachsen neue Ideen und Impulse für die Ausgestaltung der Förderpolitik.
Die künftige Finanzausstattung der ländlichen Entwicklungsprogramme in Deutschland ist abhängig von der Einigung auf europäischer Ebene über die von der EU-Kommission vorgeschlagene finanzielle Vorausschau der Jahre 2007 bis 2013. Sollten sich die Nettozahler mit ihrer Forderung durchsetzen, 1 % des Bruttonationaleinkommens als EU-Beitrag festzuschreiben, so könnte dies nach ersten Schätzungen Schleswig-Holsteins eine deutliche Verringerung auf etwa die Hälfte der bislang im Bundesland verfügbaren Finanzausstattung für ländliche Entwicklungsmaßnahmen bedeuten.
Vor diesem Hintergrund gehen die sechs Länder davon aus, dass ab 2007 deutlich weniger EU-Mittel als bisher für die ländliche Entwicklung zur Verfügung stehen werden. Und weil auch die Bundes-, Landes- und kommunalen Haushalte sparen müssen, sind zukünftig bei der Auswahl von Fördermaßnahmen im ländlichen Raum noch stärkere Prioritäten zu setzen, um tatsächlich diejenigen Maßnahmen auszuwählen, die die gewünschten Effekte am besten und kostengünstigsten erzielen.
Kontaktadresse:
Regina Grajewski
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für ländliche Räume
Bundesallee 50, 38116 Braunschweig
Tel: 0531/596-5217
E-Mail: regina.grajewski@fal.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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