idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.10.2021 10:17

Medienfreiheit sichern: Erich-Brost-Institut der TU Dortmund veranstaltet Konferenz in Jordanien

Lena Reil Referat Hochschulkommunikation
Technische Universität Dortmund

    Finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes hat das Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus der TU Dortmund Ende September eine Konferenz für Medienunternehmen und Chefredakteur*innen in Amman, Jordanien, durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die Frage nach der Sicherung der Existenz unabhängiger Medien in den Ländern Nordafrikas und des mittleren Ostens durch finanzielle Nachhaltigkeit und langfristige Publikumsbindung durch Medienverantwortung.

    Im Zuge der Coronakrise hat sich die Lage der Medien in vielen Ländern massiv verschlechtert. Viele arabische, afrikanische und asiatische Staaten griffen unter dem Vorwand pandemiebedingter Schutzmaßnahmen massiv in die Pressefreiheit ein. Hinzu kommen wirtschaftliche Faktoren: Die kleinen, staatsunabhängigen Medien in Transformationsstaaten sind ebenso wie kritische Journalist*innen durch einbrechende Umsatzerlöse oftmals in ihrer Existenz bedroht. Dies hat gravierende Folgen für die öffentliche Debatte in Krisenstaaten. Aufgrund des enormen politischen Drucks auf die Medien in vielen Staaten der sogenannten MENA-Region (Middle East North Africa) und der finanziellen Abhängigkeit vieler arabischer Medien vom Staat leidet der Journalismus in diesen Ländern unter massiven Glaubwürdigkeitsproblemen.

    In Amman diskutierten die Vertreter*innen staatsunabhängiger Medien, wie sich diese durch Instrumente der Medientransparenz deutlich von staatlich gelenkten Medien absetzen und größere Publikumsanteile gewinnen können. In einem Vorläuferprojekt des Erich-Brost-Instituts (EBI) mit dem Auswärtigen Amt in Tunesien wurden beispielsweise in dortigen Redaktionen erfolgreich Ombudsleute als „Anwälte des Publikums“ eingeführt. Dieses Konzept wurde nun auch mit den aus neun MENA-Staaten, von Sudan bis Algerien, stammenden Entscheider*innen diskutiert. Weiteres Ergebnis der Konferenz: Die Teilnehmenden wollen künftig internationale Standards für Medientransparenz übernehmen, die das EBI in seinem Projekt „Global Handbook of Media Accountability“ entwickelt hat. Ebenso treten sie dem vom EBI ins Leben gerufenen regionalen Netzwerk für Medienverantwortung in der MENA-Region bei.

    Partner des Erich-Brost-Instituts bei der Durchführung der Veranstaltung war die im arabischen Raum angesehene Samir-Kassir-Foundation, die sich seit Jahren vor Ort für unabhängigen Journalismus einsetzt. Grundlage für die Konferenz war ein Forschungsbericht, den das EBI im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Der Bericht analysiert erstmals Status Quo, Defizite und Chancen des Media-Accountability-Konzepts in den Staaten der MENA-Region.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Isabella Kurkowski
    Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus der TU Dortmund
    E-Mail: isabella.kurkowski@tu-dortmund.de


    Weitere Informationen:

    https://brost.ifj.tu-dortmund.de


    Bilder

    Die Teilnehmenden der Konferenz in Amman wollen künftig internationale Standards für Medientransparenz übernehmen, die das Erich-Brost-Institut entwickelt hat.
    Die Teilnehmenden der Konferenz in Amman wollen künftig internationale Standards für Medientranspare ...
    Clèment Gibon
    Samir Kassir Foundation


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Die Teilnehmenden der Konferenz in Amman wollen künftig internationale Standards für Medientransparenz übernehmen, die das Erich-Brost-Institut entwickelt hat.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).