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06.10.2021 12:40

Leopoldina-Präsident Gerald Haug gratuliert Leopoldina-Mitglied Benjamin List zum Nobelpreis für Chemie

Caroline Wichmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

    Der Chemiker Benjamin List, Mitglied der Leopoldina, erhält den Nobelpreis für Chemie 2021. List wird die Auszeichnung gemeinsam mit dem US-Amerikaner David W.C. MacMillan für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse verliehen. Dabei handelt es sich um ein präzises Werkzeug, mit dem sich Moleküle effizienter konstruieren lassen. Die Methode sei bedeutend für die Medikamenten-Entwicklung und habe die Chemie umweltfreundlicher gemacht, so die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm.

    Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina Gerald Haug beglückwünscht Benjamin List zu dieser hohen Auszeichnung: "Mit dem Chemie-Nobelpreis werden in diesem Jahr wegweisende wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der asymmetrischen Organokatalyse gewürdigt, die zum Beispiel in der Herstellung von Medikamenten eine wichtige Rolle spielen. Dass ein Leopoldina-Mitglied für seine Forschungsleistungen ausgezeichnet wird, freut mich umso mehr."

    Benjamin List ist Chemiker. Er hat das Gebiet der Organokatalyse mitbegründet und wesentlich vorangetrieben. Katalysatoren tragen dazu bei, dass chemische Reaktionen schneller und effizienter ablaufen. Organokatalysatoren haben den Vorteil, dass sie ohne teure Metallverbindungen auskommen, die oft gesundheits- und umweltschädlich sind. Benjamin List hat die natürliche Aminosäure Prolin als effizienten Katalysator entdeckt und damit die Organokatalyse möglich gemacht. Damit konnten erstmals Naturstoffe als Katalysatoren in der Chemie eingesetzt werden. Bis dahin wurden fast ausschließlich metallhaltige Katalysatoren verwendet. Die organischen Katalysatoren sind leichter wiedergewinnbar und in der Regel weniger toxisch als Metallkatalysatoren.

    Benjamin List (Jahrgang 1968) ist seit 2005 Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Er studierte Chemie an der Freien Universität Berlin und wurde 1997 an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert. Von 1999 bis 2003 war er Assistant Professor am Scripps Research Institute in La Jolla/USA. Für seine Forschung wurde er bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2016), dem Cope Scholar Award (2014), dem Mukaiyama Award (2013) sowie dem Otto Bayer-Preis (2012). List ist seit 2018 Mitglied der Leopoldina.

    Der Nobelpreis für Chemie ist derzeit mit insgesamt zehn Millionen schwedischen Kronen (umgerechnet rund 980.000 Euro) dotiert. Alle Nobelpreise werden den Preisträgerinnen und Preisträgern traditionell am 10. Dezember überreicht, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

    Die Leopoldina hat mehr als 1.600 Mitglieder, darunter sind nunmehr 34 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger.

    Das Mitgliedsprofil von Benjamin List ist hier abrufbar: https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/b...

    Die Leopoldina auf Twitter: www.twitter.com/leopoldina

    Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
    Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7-und G20-Gipfel. Sie hat 1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.

    Medienkontakt:
    Caroline Wichmann
    Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: +49 (0)345 472 39-800
    E-Mail: presse@leopoldina.org


    Weitere Informationen:

    https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/b...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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