Was die Eltern dem Kind in die Wiege legen, ist mehr als die klassische Erbsubstanz: Auch ein 2. Code - epigenetische Veränderungen durch Alter und Umweltfaktoren - können an die nächste Generation weitergegeben werden. Die epigenetische Prägung erfolgt großteils im Mutterleib. Doch auch Einflüsse des Vaters können sich auf die Gesundheit der Nachkommen auswirken.
Zumindest bei Mäuse-Nachfahren von gealterten Männchen wurden eine verkürzte Lebensdauer und ausgeprägtere Alterserscheinungen gezeigt. Professor Dan Ehninger und sein Team am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn sind den Mechanismen auf der Spur, wie diese Veranlagung zustande kommt und weitergegeben wird.
Ziel der Forscher ist es herauszufinden, ob und mit welchen Interventionen sich die generationen-übergreifende Weitergabe beeinflussen lässt. So wird untersucht, ob Ernährungsfaktoren diese generationsübergreifenden Auswirkungen korrigieren können.
Münsteraner Forscher haben bei den Spermien altersabhängige Effekte auf die epigenetische Prägung (Methylierungsstatus der Erbsubstanz) nachgewiesen. Wie Dr. Sandra Laurentino vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie in einem Poster aufzeigte, unterscheiden sich diese alters-assoziierten Veränderungen in den Keimzellen deutlich von denjenigen, die bei „normalen“ Körperzellen zu identifizieren sind.
Quelle 9. Kongress des Dachverbandes Reproduktionsbiologie und –medizin (DVR): Der DVR vereint zwölf Mitgliedsgesellschaften. Sie stellten vom 1. bis 2. Oktober alle neuen klinischen und wissenschaftlichen Aspekte der Fortpflanzung “unter einem Dach” virtuell zur Diskussion.
Dr. Renate Leinmüller
https://www.dvr-kongress.de/presse/
Dr. Sandra Laurentino. Regenerative Biomedicine Centre of Reproductive Medicine and Andrology Albert-Schweitzer-Campus 1, Geb. D11 48149 Münster
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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