Durch ein Dekret von Kaiser Konstantin aus dem Jahr 321 ist belegt, dass Jüdinnen und Juden seit mindestens 1700 Jahren in Deutschland leben. Zu diesem Jubiläum veranstalten die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes und die Fachrichtung Evangelische Theologie gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken eine Ringvorlesung. Die öffentliche Vortragsreihe mit dem Titel „Nebeneinander – gegeneinander – miteinander. Juden und Christen in Deutschland“ findet ab dem 27. Oktober jeweils mittwochs um 18.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Am 11. Dezember 321 erlaubte der römische Kaiser Konstantin den Kölner Ratsherren durch ein Dekret, Juden in den Rat der Stadt zu berufen. Das Dekret gilt als Beleg dafür, dass seit mindestens 1700 Jahren Jüdinnen und Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschlands leben. Um an diese lange Geschichte zu erinnern und sie zu reflektieren, gründete sich 2018 der Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, der Aktivitäten zu dem Jubiläum koordiniert.
Die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes und die Fachrichtung Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes beteiligen sich in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken an dem Festjahr mit einer Ringvorlesung, die verschiedene Seiten der jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland beleuchten wird. Die Vorträge werden die jüdisch-christliche Konfliktgeschichte, aber auch gelungene Beispiele des Miteinanders als Vorbilder und Anknüpfungspunkte für eine gemeinsame Zukunft in den Blick nehmen. Es werden Entwicklungen in der christlichen Theologie vorgestellt, die jüdische Traditionen konstruktiv aufgreifen, und darauf reagierende jüdische Stimmen zu Wort kommen.
Finanziell unterstützt wird die Ringvorlesung vom Bundesministerium des Innern. Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt übernommen.
Die Teilnahme an den Vorträgen ist nur nach vorheriger Anmeldung beim Sekretariat der Fachrichtung Evangelische Theologie möglich: per E-Mail: ev.theol@mx.uni-saarland.de oder telefonisch: 0681 302-2349.
Es gilt die 3G-Regel. Im Veranstaltungsgebäude ist bis zur Einnahme des Sitzplatzes eine medizinische Mund-Nase-Bedeckung oder eine FFP2-Maske zu tragen.
Die Vorträge finden ab dem 27. Oktober immer mittwochs um 18.30 Uhr statt. Veranstaltungsort des Eröffnungsvortrags am 27. Oktober ist der Festsaal des Rathauses St. Johann, alle weiteren Veranstaltungen finden im Lesecafé der Stadtbibliothek Saarbrücken statt.
Programm:
Festsaal des Rathauses St. Johann
27.10. Prof. Herbert Jochum (Saarbrücken): Ecclesia und Synagoga. Das Judentum in der christlichen Kunst (9. - 20. Jh.)
Lesecafé der Stadtbibliothek Saarbrücken
03.11. Prof. Dr. Wolfgang Kraus (Regensburg): Das Neue Testament – jüdisch erklärt
10.11. Dr. Norbert Reck (München): Der Jude Jesus und die Zukunft des Christentums
24.11. Dr. Christoph Cluse (Trier): Die jüdischen Gemeinden Speyer, Worms und Mainz als „Heilige Gemeinden“ im Mittelalter
01.12. PD Dr. Martin Vahrenhorst (Saarbrücken): Christliche Hebraisten
08.12. Rabbinerin Prof. Dr. Birgit E. Klein (Heidelberg): Was bleibt? 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland im Streben nach Integration und widerfahrener Ausgrenzung
15.12. Prof. Dr. Martin Meiser (Saarbrücken): Felix Mendelssohn Bartholdy und sein Umfeld
05.01. Mark Krasnov (Wiesbaden): Die „Kindertorah“ – Eine innovative Literaturgattung für den jüdischen Religionsunterricht
12.01. PD Dr. Hans-Joachim Hahn (Basel): Die Alterität des Blicks. Deutschsprachig-jüdische Literatur der Moderne und Gegenwart
19.01. PD Dr. Margit Ernst-Habib (Saarbrücken): „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte“ – Die jüdische Freude am Gesetz als Resonanzraum christlicher Theologie
26.01. Prof. Dr. Michael Brocke (Duisburg): Ein Jahrtausend Umgang mit dem Tod. Jüdische Friedhofskultur in Deutschland
02.02. Rabbiner Dr. Jehoschua Ahrens (Darmstadt): Aktuelle Dialog-Entwicklungen im Spiegel neuer christlicher und jüdischer Dokumente
Link zur Webseite: https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/ev-theologie/aktuelles/ringvorlesung-20...
Fragen beantworten:
Prof. Herbert Jochum
Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes
Tel.: +49 6897 7780677
E-Mail: Herbert.Jochum@gmx.de
Prof. Dr. Michael Hüttenhoff
Universität des Saarlandes
Fachrichtung Evangelische Theologie
Tel.: +49 681 302 3349
E-Mail: m.huettenhoff@mx.uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).