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18.11.1998 13:53

Seefisch kann Iodmangel beim Menschen ausgleichen

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV

    Regelmäßiger Verzehr von Fisch empfohlen

    Ein regelmäßiger Verzehr von Seefischen, besonders von Kabeljau, Schellfisch und Seelachs, leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit dem lebenswichtigen Spurenelement Iod. Darauf wiesen jetzt Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in der Zeitschrift "Informationen für die Fischwirtschaft" hin.

    Deutschland zählt innerhalb Europas zu den Gebieten mit Iodmangel. Eine kürzlich veröffentlichte Studie ergab, daß rund 80 % der deutschen Bevölkerung mit Iod unterversorgt sind. Der Grund liegt in dem geringen Iodgehalt der heimischen Lebensmittel. Im Verlauf der letzten Eiszeit wurden die leicht löslichen Iodverbindungen mit dem Schmelzwasser aus Böden und Gesteinen ausgewaschen und in die Meere transportiert. Pflanzliche Lebensmittel, die auf diesen Böden wachsen, aber auch Tierfutter, haben deshalb einen stark reduzierten Iodgehalt. Brot weist zum Beispiel im Mittel rund 8 Mikrogramm (µg) Iod pro 100 Gramm auf, Joghurt, Fleisch und Gemüse nur 3-5 µg. Selbst Bier wurde untersucht und kam auf enttäuschende 0,7 µg pro 100 Gramm.

    Die Iodgehalte in Seefischen liegen dagegen deutlich höher. Schellfisch und Kabeljau haben einen mittleren Gehalt von 180 µg Iod pro 100 g, Plattfische wie Scholle und Flunder immerhin 45-65 µg. Bei Miesmuscheln wurden in 100 g eßbarem Anteil durchschnittlich 99 µg Iod gemessen. Forellen und Karpfen aus Süßwasserzuchtanlagen enthalten - bedingt durch die Iodarmut des Süßwassers - in der Regel nur geringe Iodmengen von 5-15 µg pro 100 g.

    Damit stellt Seefisch die wichtigste natürliche Iodquelle für den Verbraucher dar. Schon zwei Seefischmahlzeiten pro Woche, so betonen die Hamburger Wissenschaftler, können ein Viertel des gesamten wöchentlichen Iodbedarfs von 1400 µg decken. Um Defizite in der Iodversorgung auszugleichen, sollte zusätzlich darauf geachtet werden, bei der Zubereitung von Lebensmitteln verstärkt iodiertes Speisesalz zu verwenden.

    180 bis 200 µg Iod sollte ein Erwachsener laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Benötigt wird das Element zum Aufbau der Schilddrüsenhormone. Eine ständige Unterversorgung mit Iod kann unter anderem zu einer Vergrößerung der Schilddrüse (Kropfbildung) und zu Fruchtbarkeitsstörungen führen. Bei Kleinkindern können Wachstum und geistige Entwicklung beeinträchtigt werden.

    (Um Belegexemplar wird gebeten)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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