Zum zweiten Mal organisiert das Frauenbüro der Ruhr-Universität Bochum einen interdisziplinären Frauenforschungstag, in diesem Jahr zu dem Thema: "Matriarchatsforschung - Wissenschaft und/oder Utopie?".
Bochum, 18.11.1998
Nr. 259
Badewannen im Matriarchat
Frauen forschen über ihre Geschichte
2. Frauenforschungtag an der RUB am 3. Dezember
Zum zweiten Mal organisiert das Frauenbüro der Ruhr-Universität Bochum einen interdisziplinären Frauenforschungstag, in diesem Jahr zu dem Thema: "Matriarchatsforschung - Wissenschaft und/oder Utopie?". Der Frauenforschungstag findet am 3. Dezember in der Zeit von 10 bis 17.30 Uhr im Senatssitzungsaal der RUB, Verwaltungsgebäude 3/310, statt. Er richtet sich an Studentinnen, Wissenschaftlerinnen, Frauen aus Medizin, Technik, Verwaltung und anderen Gebieten. Medienvertreterinnen sind herzlich willkommen.
Auf den Spuren der Badewannen
Im Eingangsreferat wird sich die Ur- und Frühgeschichtlerin Dr. Martina Schäfer auf die Suche nach den Badewannen im Matriarchat begeben und dabei der Frage nachgehen, inwieweit Matriarchate ausgrabbar und Frauenleben statistisch relevant beschreibbar sind. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Unterschied zwischen einer Matriarchatsforschung und einer feministischen Ur- und Frühgeschichte.
Frauen und Macht
Die Bochumer Professorin Dr. Ilse Lenz untersucht die Beziehungen von Frauen und Macht und greift in ihrem Vortrag zu "Geschlechtssymmetrische Gesellschaften in der Diskussion" aktuelle Themen in der auch ethnologisch betrachteten Debatte auf.
Matriarchat und Altes Testament
Nach einer Mittagspause wird die Theologin Dr. Gerlinde Baumann das Verhältnis von alttestamentlicher Wissenschaft und Matriarchatsforschung beschreiben. In dem Vortrag "Sirenengesang? Vom Umgang einer Feministin und Alttestamentlerin mit Erkenntnissen der Matriarchatsforschung" stellt sie die Konflikte beim Zusammentreffen beider Forschungsrichtungen dar und erklärt, wie bei einer feministischen Bibelauslegung die Gefahr des Anti-judaismus umgangen werden kann. Die Bedeutung von Spiritualität wird bei dieser Referentin nicht zu kurz kommen.
Macht ohne Herrschaft
Iris Bubenik-Bauer lebte einige Zeit selbst bei dem wohl ältesten Volk Chinas, den Musuo. Von den spirituellen Vorstellungen des Bergvolks in der Provinz Yunnan erzählt ihr Vortrag "Die Heimat der Göttin - Die matriarchale Welt der Musuo". Hier halten noch die Frauen die Macht in ihren Händen, üben aber keine Herrschaft über Menschen, Tiere und Natur aus. Der Vortrag beleuchtet auch die moderne Existenzbedrohung dieser friedlichen Gesellschaft durch Urwaldvernichtung und Tourismuspolitik seitens der Regierung.
Weitere Informationen
Frauenbüro der Ruhr-Universität Bochum FNO 02/012, Andrea Kaus, Tel.: 0234/700-7837, montags und mittwochs zwischen 9 und 16 Uhr.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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