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20.10.2021 10:44

Das Mittelalter – eine faszinierende Epoche

Carolin Gißibl Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Forschende der Universität Bamberg erklären im neuen Film, wie das Mittelalter in modernen Medien dargestellt wird.

    Das Mittelalter ist auch heute noch eine faszinierende Epoche. Warum das so ist und wie es in modernen Medien dargestellt wird, zeigt ein neuer Kurzfilm der Universität Bamberg. Er gehört zur Multimedia-Reportage „Expedition ins Mittelalter“, die den Forschungsschwerpunkt „Kultur und Gesellschaft im Mittelalter“ vorstellt. „Tatsächlich gibt es im Wesentlichen zwei diametral entgegengesetzte Perspektiven: das ‚finstere‘ oder aber das ‚romantische‘ Mittelalter“, schildert Prof. Dr. Christoph Houswitschka, Inhaber des Lehrstuhls für Englische Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg. „Beide Aspekte halten sich im populären Blickwinkel ebenso hartnäckig, wie sie sich wissenschaftlich als haltlos erweisen.“

    Wie die damalige Epoche die heutige Zeit beeinflusst

    Das Mittelalter prägt und fasziniert Menschen auch im 21. Jahrhundert. Im Alltag begegnet es Menschen in Form von städtischen Ensembles, Kirchen oder Burgen. Europäische Mythen wie das Nibelungenlied haben weltweite Bedeutung erlangt. Prof. Dr. Ingrid Bennewitz erklärt: „Mythen schaffen einen Beitrag zur europäischen Identität, deren Faszinationskraft zu einer Art Marketing-Label geworden ist.“ Ingrid Bennewitz hat den Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters inne. Sie ist nicht nur Expertin für das Mittelalter, sondern auch dafür, wie diese Epoche die heutige Zeit beeinflusst: etwa Literatur, Musik, Filme oder auch Computerspiele. Außerdem untersucht sie die politisch-ideologische Bedeutung mittelalterlicher Mythen für das Selbstverständnis moderner Nationen.

    Mittelalter und Hollywood

    An der Universität Bamberg beschäftigen sich zahlreiche Forschungsprojekte mit dem Mittelalter – vom Nibelungenlied über die Serie „Game of Thrones“ bis hin zu König Arthur. Letzteren erforscht zum Beispiel Christoph Houswitschka. „Hollywood-Verfilmungen über König Arthur offenbaren viel über ihre Entstehungszeit“, erläutert der Anglist. „Sie bilden zeitgenössische politische Entwicklungen, Hoffnungen, Ängste und Ideologien der Menschen ab. Gerade die Verfilmungen, die von den literarischen Vorlagen besonders stark abweichen, analysieren den politischen Wandel mit bemerkenswerter Klarsicht.“ Beispielsweise werde der Held in „King Arthur: Legend of the Sword“ (2017) als starker Mann dargestellt, der das Gesetz selbst in die Hand nimmt und sich gegen die alte Ordnung der Privilegierten auflehnt – eine beunruhigende Analogie zur Rückkehr populistischer und autoritärer Herrschaftsformen.

    Politik, Religion, Kultur, Sprachen: Das und mehr erkunden Bamberger Forschende, die seit über 20 Jahren im Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) zusammenarbeiten. Geschichts- und Denkmalwissenschaften, Sprach- und Literaturwissenschaften, Orientalistik, Archäologie, Theologie oder auch Philosophie beschreiten unerforschte Pfade des Mittelalters gemeinsam.

    Die Multimedia-Reportage und den Film mit Bennewitz und Houswitschka finden Sie unter: https://forschungsprofil.uni-bamberg.de/mittelalter

    Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt „Kultur und Gesellschaft im Mittelalter“: https://www.uni-bamberg.de/forschung/profil/mittelalter


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ingrid Bennewitz
    Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche Philologie des Mittelalters
    Tel.: 0951/863-2124
    ingrid.bennewitz@uni-bamberg.de

    Prof. Dr. Christoph Houswitschka
    Inhaber des Lehrstuhls für Englische Literaturwissenschaft
    Tel.: 0951/863-2172
    christoph.houswitschka@uni-bamberg.de


    Weitere Informationen:

    https://forschungsprofil.uni-bamberg.de/mittelalter (Multimedia-Reportage und Film)
    https://www.uni-bamberg.de/forschung/profil/mittelalter (Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt „Kultur und Gesellschaft im Mittelalter“)


    Bilder

    In der Katharinenkapelle haben Christoph Houswitschka und Ingrid Bennewitz vor der Kamera ihre Forschung vorgestellt.
    In der Katharinenkapelle haben Christoph Houswitschka und Ingrid Bennewitz vor der Kamera ihre Forsc ...

    Benjamin Herges/Universität Bamberg

    Professorin Ingrid Bennewitz erforscht unter anderem das Nibelungenlied. Quelle: Universität Bamberg
    Professorin Ingrid Bennewitz erforscht unter anderem das Nibelungenlied. Quelle: Universität Bamberg

    Benjamin Herges/Universität Bamberg


    Anhang
    attachment icon Professor Christoph Houswitschka hat sich in seiner Forschung beispielsweise mit König Arthur beschäftigt.

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    In der Katharinenkapelle haben Christoph Houswitschka und Ingrid Bennewitz vor der Kamera ihre Forschung vorgestellt.


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    Professorin Ingrid Bennewitz erforscht unter anderem das Nibelungenlied. Quelle: Universität Bamberg


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