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25.10.2021 09:50

40 Prozent der in Deutschland lebenden Afghaninnen und Afghanen sind erwerbstätig

Sophia Koenen, Jana Bart, Inna Felde und Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Die Beschäftigungsquote der afghanischen Staatsangehörigen in Deutschland belief sich zum 30.4.2021 auf 40 Prozent, das sind 3 Prozentpunkte mehr als bei den Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern insgesamt. Nachdem die Beschäftigungsquote durch den starken Zuzug 2015 und 2016 zunächst eingebrochen war, hatte sie bereits im Jahr 2019 die 40 Prozentschwelle wieder überschritten. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

    Zum Jahresende 2020 lebten in Deutschland 272.000 Afghaninnen und Afghanen, von denen 216.000 nach der Definition des Statistischen Bundesamtes als Schutzsuchende gekommen waren. Der Wanderungssaldo von Staatsangehörigen aus Afghanistan belief sich bis Mitte der 2010er Jahre auf wenige tausend Personen, stieg dann aber 2014 auf 11.000 und 2015 im Zuge der starken Fluchtmigration auf 80.000 Personen. Seit der EU-Türkei-Erklärung vom 18. März 2016 und der Schließung der Westbalkanroute im gleichen Monat ist der Saldo wieder auf wenige tausend Personen gesunken, wozu auch eine nicht unerhebliche Zahl von Fortzügen beigetragen hat.

    Verglichen mit der Zahl der Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland zugezogen sind, wird die Zahl der Afghaninnen und Afghanen, die aufgrund der gegenwärtigen politischen und humanitären Krise von Deutschland aufgenommen werden, eher gering sein. „Die neu aufgenommenen Afghaninnen und Afghanen werden in Hinblick auf das Bildungsniveau, Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse bessere Voraussetzungen als die früher zugezogenen Schutzsuchenden mitbringen. Zudem werden sie bessere Rahmenbedingungen für den Aufenthaltsstatus und den Zugang zu Integrationsprogrammen haben. Das ist zum einen auf die besser ausgebaute Integrationsstruktur als beispielsweise 2015 zurückzuführen. Zum anderen konkurrieren weniger Schutzsuchende um knappe Ressourcen“, erklärt Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“. „Vor diesem Hintergrund sind eine schnellere Integration in den Arbeitsmarkt und andere gesellschaftliche Bereiche sowie geringere Kosten der Integration zu erwarten“, so Brücker.

    Die Studie stützt sich neben Daten aus der Wanderungsstatistik und der Statistik der Schutzsuchenden aus dem Statistischen Bundesamt, dem Ausländerzentralregister sowie der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit auf die IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten.


    Weitere Informationen:

    http://doku.iab.de/forschungsbericht/2021/fb0921.pdf
    https://www.iab-forum.de/fuer-die-zukunft-erwarte-ich-eine-noch-schnellere-und-b...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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