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27.10.2021 11:32

"Kriegsbedingt zerstört – wissenschaftlich rekonstruiert. Die Prussia–Sammlung aus dem Königsberger Schloss"

Prof. Dr. Christian Lübke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

    Die traditionelle Jahresvorlesung des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig nimmt sich in diesem Jahr des Schicksals der Sammlungen des Prussia-Museums im Königsberger Schloss an. Das Museum beherbergte einst die bedeutendsten Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte Ostpreußens.

    Der Verlust an kulturellem Erbe im Zuge des 2. Weltkriegs ist kaum zu ermessen. Er erfasste alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens, darunter auch Museen und Archive. Ein besonders eindrückliches Beispiel vermittelt das ehemalige Prussia-Museum in Königsberg, das 1944/45 weitgehend zerstört wurde. Damit gingen auch seine archäologischen Sammlungen und Archive unter, die nur in Teilen in Richtung Westen verlagert worden waren. Diese gelangten zunächst über Umwege in den Keller der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin, um dann in den frühen 1990er Jahren wieder offiziell und uneingeschränkt der Fachöffentlichkeit zur Verfügung zu stehen. Der Vortrag beschreibt das dramatische Schicksal der Königsberger Sammlung und gibt zugleich einen Einblick in die aktuellen Arbeiten an ihrer Rekonstruktion in internationaler Kooperation, die auch mit neuen archäologischen Feldforschungen verbunden sind.

    Festredner des Abends ist Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim. Nach Promotion und Habilitation an der Philipps-Universität Marburg war er Mitarbeiter im Illerup-Projekt des Moesgård Forhistorisk Museum im dänischen Århus. Seine Forschungen zu den Heeresausrüstungsopfern Südskandinaviens und zur Römischen Kaiserzeit im nördlichen und östlichen Europa sind inhaltlich und methodisch wegweisend. Er ist seit 2009 Leitender Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, bereits seit 1999 Direktor des Archäologischen Landesmuseums Schloss Gottorf und Professor für Ur- und Frühgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2008 leitet er darüber hinaus das von ihm gegründete Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) in Schleswig; von 2004 bis 2018 war er Direktor des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein. 2017 wurde er von der dänischen Königin Margrethe II. zum Ritter des Dannebrogordens ernannt. | https://schloss-gottorf.de/

    Zur jährlichen Oskar-Halecki-Vorlesung lädt das GWZO führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus dem In- und Ausland ein, die zu einem mit der Untersuchungsregion und dem Forschungsspektrum des Instituts verbundenen aktuellen Thema referieren. Die Festvorträge werden anschließend publiziert und im Open Access der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um eine breite Rezeption und fortdauernde Diskussion anzustoßen. Prominente Referenten waren etwa der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger und der führende Repräsentant der Solidarność-Bewegung in Polen Karol Modzelewski. Im Jahr 2020 musste die GWZO-Jahresvorlesung pandemiebedingt erstmals abgesagt werden, das geplante Programm wird nun nachgeholt.

    Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig erforscht in vergleichender Perspektive die historischen und kulturellen Gegebenheiten im Raum zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die am Institut tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler repräsentieren verschiedene Disziplinen der Geisteswissenschaften, darunter Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In seiner Forschungsarbeit stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz an Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftseinrichtungen in Europa und Übersee. | https://www.leibniz-gwzo.de

    Jahresvorlesung des GWZO/ Oskar-Halecki-Vorlesung 2021

    “Kriegsbedingt zerstört – wissenschaftlich rekonstruiert. Die Prussia–Sammlung aus dem Königsberger Schloss”
    Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim
    (Leitender Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf)
    Dienstag, 2. November 2021, 18 Uhr c.t.
    Ort: Salles de Pologne, Hainstraße 16/18, 04109 Leipzig


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Ewa Tomicka-Krumrey
    ewa.tomicka-krumrey@leibniz-gwzo.de
    Tel. (0341) 97 35 564


    Weitere Informationen:

    https://bit.ly/3GqAeyd


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Programm

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Politik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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