Im universitätsübergreifenden Verbund untersuchen der Essener Soziologe Professor Dr. Eckart Pankoke und der neue Direktor des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster, Professor Dr. Karl Gabriel, die Entwicklung des ökumenischen Engagements in den Gemeinden. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den nächsten zwei Jahren mit rund 350 000 Mark gefördert.
295/98
18. November 1998
Der in dem Projekt mitarbeitende Soziologe Privatdozent Dr. Helmut Geller hatte bereits vor zwanzig Jahren die Ergebnisse einer Untersuchung vorgelegt, in der er den ökumenischen Aktivitäten in evangelischen und katholischen Gemeinden mit gemeinsamer Infrastruktur wie Gemeindezentren, Sozialstationen oder auch Kirchenräumen nachgegangen war. Geller konnte ein beachtliches Potential solcher Aktivitäten ausmachen. Dieses ergab sich nicht allein aus dem Zwang zur Kooperation; es spiegelte vielmehr auch die Aufbruchstimmung der frühen siebziger Jahre wider.
Inzwischen, so meinen die Sozialwissenschaftler, müsse man von neuen Verhältnissen ausgehen. Durch Modernisierung- und Säkularisierungsschübe würden die volkskirchlichen Milieus zurückgedrängt; die klassischen Muster von Mitgliedschaft und Ehrenamt seien in die Krise geraten. Dennoch hätten die beiden großen christlichen Kirchen beachtliche ökumenische Initiativen entwickelt, etwa die Vorbereitungen zu einem ökumenischen Kirchentag oder die nach einem langen Beratungsprozeß im vorigen Jahr vorgelegte gemeinsame Stellungnahme zur gesellschaftspolitischen Entwicklung.
Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob ein solch überregionales Engagement auch im Alltag konfessionellen und ökumenischen Gemeindelebens Platz hat. Über den kirchensoziologischen Horizent hinaus versprechen sich die am Projekt Beteiligten Aufschluß über die Krisen und Chancen der Förderung und Entwicklung sozialen, kulturellen und bürgergesellschaftlichen Engagements.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Professor Dr. Eckart Pankoke, Telefon (02 01) 1 83-36 11
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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