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29.10.2021 11:58

Ausgezeichnet: Malteser International erhält hochdotierten Humanitären Preis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Bianka Jerke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Else Kröner-Fresenius-Stiftung

    100.000 Euro für Projekt in der Demokratischen Republik Kongo zum Thema „Epidemic Preparedness and Response”

    Bad Homburg v.d. Höhe, 29. Oktober 2021 – Am 28. Oktober hat Malteser International den renommierten Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit 2021 zum Thema „Epidemic Preparedness and Response“ erhalten. Mit 100.000 Euro ist er einer der wichtigsten und höchstdotierten Preise im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Die digitale Preisverleihung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) wurde live aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin übertragen.

    Im Fokus des diesjährigen Preisträgerprojektes steht die Bekämpfung zahlreicher bekannter Infektionskrankheiten, die Epidemien auslösen können – wie beispielsweise die akute Meningitis, Pest, Kinderlähmung, Malaria oder Ebola. „Die EKFS würdigt mit der Vergabe ihres humanitären Preises ein Projekt, das umfassend angelegt ist und auf jede Epidemie in jeder Region angewendet werden kann“, erläutert Dr. Judith von Heusinger, zuständig für die medizinisch-humanitäre Förderung der EKFS.

    Den Preis nahm Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi, Country Medical Coordinator der DRC und Regional Health Advisor, von Dr. Dieter Schenk, Stiftungsratsvorsitzender der EKFS, entgegen – im Beisein von PD Dr. Carolin Kröner, Stiftungsrätin, und Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der 44-jährige Preisträger arbeitet seit zehn Jahren für Malteser International. „Wir setzen auf einen effizienten gemeindebasierten Ansatz. Das Ziel besteht darin, die Häufigkeit von Erkrankungen und die Sterblichkeit bei Epidemien zu verringern und die Ausbreitung der Erreger einzudämmen“, erklärt Dr. Uvoyo Ulangi.

    Das Preisgeld der EKFS soll dazu verwendet werden, die Resilienz des Gesundheitssystems bei der Vorbereitung und Reaktion auf Epidemien zu stärken. Die umfassende Stärkung lokaler Gemeinden und des Gesundheitssystems soll durch den One Health Ansatz ergänzt werden. Dieser Ansatz erweitert den Fokus auf die Gesundheit von Tieren und der Umwelt. Ziel ist es, die Prävention und die Reaktion auf Zoonosen und umweltbedingte Erkrankungen wie Pest oder Tollwut zu verbessern.

    Integrieren und involvieren: lokale Bevölkerung im Mittelpunkt
    2018 hat Malteser International in den Provinzen Ituri und Haut-Uélé das Projekt „Community Communication as key for Preparedness, Prevention and Response“ etabliert, um verschiedenen Epidemien schnell und erfolgreich begegnen zu können.

    Im Fokus steht die Integration der lokalen Bevölkerung. Mit P-FIM – People First Impact Method – einem partizipativen Ansatz, erhalten die Menschen Mitsprache und Mitgestaltung der Maßnahmen zur Pandemievorbeugung und-bekämpfung. Bei diesem gemeindebasierten Ansatz werden die Bedürfnisse der Menschen ermittelt und gemeinsam mit Ihnen Botschaften entwickelt, um die Bevölkerung via Tür-zu-Tür, Radio, Flyer oder Poster über mögliche Infektionswege und Ansteckungen zu informieren und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.

    Die zweite Säule ist ein effizientes Frühwarnsystem, das ebenfalls auf Kommunikation und die Vernetzung in die Dorfgemeinschaft setzt. Daneben sind die Vorbereitung, Prävention und Behandlung wichtige Säulen, um den Ausbruch von Epidemien zu verlangsamen oder zu verhindern. Das Projektgebiet umfasst sieben Gesundheitszonen, zu denen jeweils ein Krankenhaus und mehrere Gesundheitszentren gehören. Die Gesundheitszonen haben Notfallpläne entwickelt und wurden mit Vorräten zur Erstversorgung beim Ausbruch einer Epidemie ausgestattet. Der richtige Umgang mit einem Verdachtsfall oder einem tatsächlich erkrankten Patienten ist elementar.

    Langfristig und kontinuierlich: Engagement in der Pandemievorsorge
    Malteser International ist seit 1996 in der DR Kongo in der Pandemievorsorge und -bekämpfung engagiert. „Die Gesundheitsstrukturen sind hier noch sehr schwach, die Menschen haben nur geringe finanzielle Ressourcen. Dadurch können sich Epidemien sehr schnell ausbreiten und das Gesundheitssystem kann sehr schnell überlastet werden“, erklärt Johannes Schildknecht, Referent für die DR Kongo von Malteser International. Von 2018 bis 2020 kämpfte die Region im Nordosten der DR Kongo mit dem zweitgrößten Ebola-Ausbruch der Welt. Seit 2019 herrscht im Kongo die weltweit schlimmste Masernepidemie. Hinzu kommen Beulenpest, Affenpocken, Gelbfieber, West-Nil-Fieber, Malaria und Meningitis. Enge Interaktionen zwischen Menschen und Tieren sind ein häufiger Grund für Erkrankungen in der Region.

    Else Kröner Fresenius Preis
    Der Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit wird für besondere Leistungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit einmal jährlich verliehen. Gewürdigt werden Projekte weltweit, die auf herausragende Art und Weise der Verbesserung der Gesundheitsversorgung dienen. Das Preisträgergeld wird unmittelbar für die Projekte verwendet. Der humanitäre Preis wird jedes Jahr zu einem anderen Themenschwerpunkt ausgeschrieben.

    Link zum Preisträgerfilm: https://www.youtube.com/watch?v=Mmiz_CYdwqE

    Dieses Projekt wurde beim World Health Summit vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=giSOj26FB5U

    Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
    Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.200 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

    Pressekontakt
    Else Kröner-Fresenius-Stiftung
    Bianka Jerke
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: + 49 6172 8975-24
    E-Mail: b.jerke@ekfs.de

    Malteser International
    Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in 30 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org

    Pressekontakt
    Malteser International
    Katharina Kiecol
    Tel.: +49 (0)221 98227 181
    E-Mail: katharina.kiecol@malteser-international.org


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Judith von Heusinger
    medizinisch-humanitäre Entwicklungszusammenarbeit (humanitäre Förderung)
    j.heusinger@ekfs.de
    +49 (0)6172 8975-17


    Weitere Informationen:

    https://www.ekfs.de/aktuelles/presse/ausgezeichnet-malteser-international-erhael...


    Bilder

    Preisträger Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi
    Preisträger Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi
    Nyokabi Kahura
    EKFS/Nyokabi Kahura

    Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi am 28. Oktober 2021 bei der Preisverleihung im BMZ
    Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi am 28. Oktober 2021 bei der Preisverleihung im BMZ
    Janine Schmitz/photothek.net
    EKFS


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Preisträger Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi


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    Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi am 28. Oktober 2021 bei der Preisverleihung im BMZ


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