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29.10.2021 13:40

Zukunftsmodell Equipment-as-a-Service

Christiane Taddigs-Hirsch Hochschulkommunikation
Hochschule München

    HM-Forschende untersuchten in einer internationalen Studie Vorteile und Hemmnisse des Geschäftsmodells Equipment-as-a-Service (EaaS). Ein Stimmungsbild des Investitionsgütermarkts zeigt EaaS als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell in punkto Digitalisierung und ökologischer Nachhaltigkeit.

    Leasing, Asset-as-Service (AAS), Pay-per-Use (PPU) – das Credo „Nutzen statt Besitzen“ ist in der Gesellschaft angekommen. Die Musik- und Filmbranchen machen es erfolgreich vor: Hier wird abonniert statt gekauft. Die effiziente Nutzung des Investitionsguts ist auch das Ziel des Geschäftsmodells EaaS. Prof. Dr.-Ing. Matthias Schlipf, Prof. Dr. h.c. Uwe Seebacher und Master-Studierende der Fachrichtung Marketing Management von der HM-Fakultät für Betriebswirtschaft führten eine internationale und branchenweite Studie zu den Voraussetzungen, Hemmnissen und Erfolgsfaktoren von EaaS-Modellen im Investitionsgüterbereich durch.

    Chancen für Hersteller und Kunden
    Im Vergleich zum klassischen Verkauf wird beim EaaS-Modell vom herstellenden Unternehmen dem Nutzer bespielweise eine Maschine gegen eine Gebühr bereitgestellt. Der Hersteller ist für die Wartung, den Service sowie für die Verbrauchsgüter und die Ersatzteile verantwortlich. Der Nutzer kann so die einmaligen Investitionsausgaben reduzieren oder sogar komplett einsparen und gibt das operative Risiko zum Teil an das Herstellerunternehmen ab. Leistung und Nutzungsgebühr können individuell festgelegt werden, etwa im Zuge einer monatlichen Abrechnung oder nach dem Pay-per-Use-Modell, das heißt nach der tatsächlichen Auslastung. Für die Hersteller ergeben sich vielfältige Vorteile durch die engere Kundenbindung über einen einfachen Produktlebenszyklus hinaus.

    Vorteile und Hindernisse des Modells auf dem Investitionsgütermarkt
    Die HM-Forschenden erfassten unter anderem ein Stimmungsbild auf dem Investitionsgütermarkt hinsichtlich der Voraussetzungen, Erfolgsfaktoren und Potenziale der EaaS-Modelle. Das Ergebnis: Mehr als 75 Prozent der befragten Unternehmen stimmen den Kern-Vorteilen von EaaS-Geschäftsmodellen zu. Positiv bewerteten sie die Kostenoptimierung der Wartungsarbeiten, die Förderung von innovativen Produkten und Technologien – wie IoT und Remote Services – sowie mehr Planungssicherheit bei der Finanzierung von Investitionsgütern. Die engere Kundenbindung wird bei Teilnehmern der DACH-Region mit etwa 96 Prozent und bei Mitgliedern der Geschäftsführung mit rund 95 Prozent Zustimmung als größter Vorteil von Eaas-Modellen gesehen. 75 Prozent der Teilnehmer aus Nicht-DACH-Regionen erwarten, dass EaaS den festen Kauf eines Investitionsgutes größtenteils ablösen wird – in der DACH-Region ist man hier skeptischer und nur 46 Prozent der Teilnehmer stimmen dieser Aussage zu.

    Methodik der Studie
    Für das Stimmungsbild wurden zahlreiche Experteninterviews, vornehmlich im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, durchgeführt. Zudem nahm eine Online-Umfrage im Zeitraum 2020/2021 die Einschätzung von 322 Teilnehmern aus diversen internationalen Unternehmen des Investitionsgütersegments auf. Bei der Auswertung und Analyse der Befragung unterschieden die Forschenden beispielsweise nach der Herkunft der Unternehmen (DACH-Region vs. Nicht-DACH-Region, Europa vs. USA), dem Alter der Befragten, der Unternehmensgröße (KMU vs. Großunternehmen) oder nach der Branchenzugehörigkeit.

    Digitales und nachhaltiges Geschäftsmodell
    Als Kern-Hindernisse von EaaS nannten die Befragten wiederum die Sorge um Datensicherheit, fehlendes Wissen über die Anwendung und Implementierung von EaaS und fehlende Angebote und Anbieter. HM-Professor Schlipf sagt: „Es besteht großes Potenzial für EaaS-Leistungen, sobald diese Hindernisse überwunden werden. Zusammenfassend belegen die Ergebnisse, dass EaaS – gerade im Hinblick auf Digitalisierung und ökologische Nachhaltigkeit – sowohl unternehmens- als auch branchenübergreifend ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell ist.“

    Prof. Dr.-Ing. Matthias Schlipf
    Matthias Schlipf ist seit 2018 Professor für B2B-Marketing, Vertriebs- und Technologiemanagement an der Fakultät für Betriebswirtschaft der HM.

    Prof. Dr. h.c. Uwe Seebacher
    Uwe Seebacher ist seit 2021 Lehrbeauftragter an der HM, Autor für B2B-Marketing und Predictive Intelligence, Marketing und Management Professional sowie Executive Advisor.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Matthias Schlipf
    E-Mail: matthias.schlipf@hm.edu


    Weitere Informationen:

    https://w3-mediapool.hm.edu/mediapool/media/fk10/fk10_lokal/05_diefakultt/03_per... EaaS-Studie


    Bilder

    Nicht jede Firma muss jede Maschine gleich kaufen
    Nicht jede Firma muss jede Maschine gleich kaufen
    Foto: aaw / PantherMedia


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Nicht jede Firma muss jede Maschine gleich kaufen


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