Europas Wissenschaftsgemeinschaft appelliert heute in einem offenen Brief an die EU-Kommission, die Assoziierung Großbritanniens zum EU-Forschungsprogramm Horizon Europe möglichst schnell umzusetzen. Die unterzeichnenden Organisationen repräsentieren zusammen Europas Wissenschaft in voller Breite: Über 1000 Universitäten, 56 Akademien der Wissenschaft, 33 Rektorenkonferenzen und zehntausende führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Die Unterzeichner treibt die Sorge um, dass die bisher als sicher angenommene Assoziierung Großbritanniens zu Horizon Europe doch noch scheitern könnte. Denn auch zehn Monate nach dem Abschluss des Handels- und Kooperationsabkommens zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich fehlt weiter ein klarer Zeitplan für die Assoziierung. Das führt zu Verunsicherung in der Wissenschaft, die wiederum laufende und geplante Projekte in Gefahr bringen kann.
Großbritannien ist ein weltweit führender Wissenschaftsstandort. Britische Hochschulen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der europäischen Forschungslandschaft und zählen zu den engsten und stärksten Kooperationspartnern unserer Universitäten. Die britisch-deutsche Zusammenarbeit hat exzellente Forschung und bahnbrechende Innovationen hervorgebracht und ist auch für die Lösung der großen kommenden Aufgaben, von Klimaneutralität bis Digitalisierung, unverzichtbar.
Deshalb fordern wir gemeinsam mit den anderen Unterzeichnern des offenen Briefes die Europäische Kommission und die britische Regierung auf, ihre politischen Differenzen zu überwinden und die Assoziierung Großbritanniens möglichst schnell umzusetzen. Weitere Verzögerungen oder gar ein Scheitern schaden der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsstärke beider Seiten.
Prof. Dr. Georg Krausch, Vorstandsvorsitzender von German U15 und Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:
„Großbritannien ist zweifelsohne eine der stärksten Wissenschaftsnationen weltweit. Unsere Universitäten verbindet mit ihren britischen Partnern eine jahrzehntelange, höchst produktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Assoziierung Großbritanniens zu Horizon Europe wäre für alle Seiten ein klarer Gewinn und ein wichtiges Zeichen für die Stärkung internationaler wissenschaftlicher Kooperation. Wir werden die drängenden gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit nur lösen, wenn wir weiterhin zusammenarbeiten und unsere wissenschaftlichen Kräfte bündeln. Deshalb treten wir für die schnellstmögliche Assoziierung Großbritanniens ein. Das Gleiche gilt für die Schweiz, einem ebenfalls wichtigen Partnerland der deutschen Wissenschaft.“
Über German U15
German U15 ist die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller in Deutschland abgeschlossenen Promotionsvorhaben. Die U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.
Pressekontakt
Dr. Jan Wöpking (Geschäftsführer)
German U15 e. V.
Chausseestraße 111
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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