Zum besseren Schutz der älteren Bevölkerung und der Bewohner von Pflegeeinrichtungen fordert die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) eine Impfpflicht für Pflege- und Gesundheitsberufe. Die zunehmende Anzahl von Impfdurchbrüchen bei der älteren Bevölkerung erfordere rasches und konsequentes Handeln: „Wer in einem Pflegeberuf arbeitet, macht nicht nur einen Job, sondern übernimmt Verantwortung für die betreuten Personen, die eine solche Impfung als selbstverständlich erscheinen lassen sollte“, sagt DGG-Präsident Professor Rainer Wirth, Direktor der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation am Marien Hospital Herne.
„Eine hohe Impfrate beim Personal von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen trägt erheblich zum Schutz der älteren Bevölkerung bei. Allerdings besteht in manchen Regionen und Einrichtungen noch enormer Optimierungsbedarf.“
Durch eine Impfpflicht bei Mitarbeitern aller Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen könnten auch erneute Beschränkungen für Langzeit-Pflegeheimeinrichtungen vermieden werden, die die Bewohner in den vergangenen Wellen der Pandemie immens belastet haben und zu vielfältigen sogenannten Kollateralschäden der Pandemie geführt haben. Erneute Beschränkungen für Pflegeheimbewohner müssen daher so gering wie möglich gehalten werden. Um dies zu ermöglichen, fordert die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie neben der Impfpflicht für Mitarbeiter von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen auch eine flächendeckende Booster-Impfungen der älteren Bevölkerung mit besonderem Augenmerk auf die Bewohner und Mitarbeiter von Gemeinschaftseinrichtungen. Zudem fordert die Fachgesellschaft einheitliche, engmaschige und finanzierte Testkonzepte für Mitarbeiter, Bewohner und Besucher von Gemeinschaftseinrichtungen, um Beschränkungen für die Bewohner zu vermeiden.
Infektionscluster: weitere Anstrengungen erforderlich – Debatte um Impfpflicht nicht abgeschlossen
Die aktuell erneut aufgetretenen Infektionscluster in Pflegeheimen zeigen, dass der nachlassende Impfschutz nicht nur ein individuelles Risiko darstellt. Gerade Gemeinschaftseinrichtungen der Altenpflege sind vor dem Hintergrund der nachlassenden Impfwirkung erneut bedroht. „Aktuell finden zwar bereits erste Booster-Impfungen statt, allerdings sind weitere Anstrengungen erforderlich, um die nächsten Wochen und Monate besser zu überstehen als im vergangenen Jahr“, so Wirth. Daher solle die Debatte über eine Impfpflicht in Pflege- und Gesundheitsberufen keinesfalls als abgeschlossen betrachtet werden.
Pressekontakt der DGG
Nina Meckel
medXmedia Consulting KG
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Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ärzte, die sich auf die Medizin der späten Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem Bewegungseinschränkungen und Stürze, Demenz, Inkontinenz, Depressionen, Mangelernährung, Sarkopenie, Dysphagie und andere sogenannte geriatrische Syndrome. Häufig befassen Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen und den Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der Versorgung geht es darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und ihm dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 1.800 Mitglieder.
https://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/1844-pm-altersmediziner-forder...
Prof. Dr. Rainer Wirth
Foto: privat
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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