Internationales Wissenschaftliches Symposium vom 12. bis 17. April 2004 in Berlin
Weltweit arbeiten 350 Mio. Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren. Auch in Deutschland jobbt fast jeder zweite Schüler. Dabei ist weitgehend unbekannt, was die Kinder über ihre Arbeit denken. Diesen Fragen ist das internationale Symposium "Die Bedeutung von Arbeit aus der Sicht der Kinder - theoretische Ansätze und empirische For-schungsergebnisse aus internationaler Perspektive" gewidmet. Es findet vom 12. bis 17. April 2004 in Berlin im Harnack-Haus (Gästehaus der Max-Planck-Gesellschaft) statt.
Erstmals in Deutschland werden auf dem Symposium mehr als 40 renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern Amerikas, Afrikas, Asiens und Europas über ihre Forschungsprojekte und -ergebnisse zur Kinderarbeit berichten und Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit erörtern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbindet das Interesse, Kinder als empfindende, denkende und handelnde Akteure zu betrachten, die in allen denkbaren Aspekten ihres Lebens ernst zu nehmen sind. Insbesondere soll den bislang verborgenen Erfahrungen, Sichtweisen und Stimmen der arbeitenden Kinder stärkeres Gewicht zukommen. Entsprechend stehen qualitative Forschungsmethoden im Mittelpunkt. Für die deutsche Forschungslandschaft ist dieser subjektorientierte - im englischsprachigen Raum auch "child centred approach" genannte - Forschungsansatz ein Novum.
Die Gründe und Bedingungen, unter denen Kinder arbeiten, unterscheiden sich erheblich. Auch die Unterschiede in der Bedeutung der Arbeit für die eigene Identitätsbildung könnten kaum größer sein. So findet sich im Gegensatz zum Süden im Norden kaum ein jobbendes Kind, das sich als "arbeitendes Kind" versteht oder sich mit anderen arbeitenden Kindern in eigenen Organisationen zusammenschließt. Aber so groß die Unterschiede sind, so auffallend sind auch manche Parallelen. Aus manchen Studien geht z. B. hervor, dass viele Kinder den eigenen Arbeitsverdienst in ähnlicher Weise als eine Möglichkeit betrachten, selbstständiger zu sein, mehr Anerkennung zu finden oder an den Insignien der Jugendkultur teilzuhaben.
Um die Unterschiede und Parallelen besser zu begreifen, soll auf dem Symposium den jeweiligen sozialen und kulturellen Kontexten, in denen Kinder in verschiedenen Regionen der Welt, aber auch im eigenen Land arbeiten, besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Auch sollen die Möglichkeiten gesellschafts- und kulturvergleichender Forschung zur Kinderarbeit ausgelotet werden.
Das Symposium wird von einer Forschungsgruppe der TU Berlin, Institut für Gesellschaftswissenschaften und historisch-politische Bildung unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Liebel veranstaltet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell unterstützt.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Prof. Dr. Manfred Liebel und Dr. Beatrice Hungerland, TU Berlin, DFG-Projekt "Kinder und Arbeit", Tel.: 030/314-73653 oder -73166,
E-Mail: kinderarbeit@tu-berlin.de, WWW: http://www.kinder-arbeit.de
Diese Medieninformation ist im WWW unter: http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2004/pi73.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).