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10.11.2021 11:25

Doppelte Preisverleihung an der EHB: Gräfin von der Schulenburg-Preis und DAAD-Preis an der EHB vergeben

Sibylle Baluschek M.A. Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)

    Im Rahmen der hochschulweiten Veranstaltung ehb.forscht wurde am 9. November der Gräfin von der Schulenburgpreis verliehen. Preisträgerin Hannah Schwarz aus dem Studiengang Evangelische Religionspädagogik untersuchte in ihrer Abschlussarbeit Jahresgespräche als Entwicklungsinstrument im Pfarrberuf. Acht EHB-Absolvent*innen standen im Präsentations-Wettbewerb. Erstmals erhielt im Rahmen der Forschungsveranstaltung eine besonders engagierte internationale Studierende den mit 1.000 Euro dotierten DAAD-Preis.

    An der EHB wurde zum 15. Mal der „Gräfin von der Schulenburg-Preis“ für die beste Arbeit eines Bachelor-Jahrgangs vergeben. Die hochschulweite Auszeichnung 2021 ging im Rahmen von ehb.forscht an Hannah Schwarz, Absolventin im Studiengang Evangelische Religionspädagogik und inzwischen Masterstudentin der Hochschule. Im Wettbewerb standen acht nominierte Absolvent*innen aus sechs Bachelorstudiengängen. Sie präsentierten in jeweils zehnminütigen Vorträgen Forschungsarchitektur und Ergebnisse ihrer Thesis. Prämiert wurde der beste Vortrag, denn alle angemeldeten Forschungsarbeiten wurden mit summa cum laude bewertet. Die Auswahl der Beiträge spiegelte im Besonderen die gesellschaftliche Themenvielfalt der SAGE-Hochschule wider: Neben Arbeiten zu "Queer im Alter" in der Pflege, Sprachrassismus in der Kindheitspädagogik und einer qualitativen Untersuchung zur klinischen Geburtsbetreuung, wurde eine Forschungsarbeit zur Adhärenz in der Berliner Bevölkerung hinsichtlich COVID 19 Schutz- und Präventionsmaßnahmen sowie eine kritische Untersuchung zu Anhörungen des Kindes in familiengerichtlichen Verfahren vorgestellt. Nach den Vorträgen verlieh die Referentin für Internationales an der EHB, Tanja Reith, erstmals den DAAD-Preis an eine besonders engagierte internationale Studentin. Ausgezeichnet wurde Agnieszka Pestka aus dem Studiengang Soziale Arbeit.

    Begrüßung und Moderation der zweistündigen Veranstaltung übernahm der Rektor der EHB, Prof. Dr. Sebastian Schröer-Werner. Er betonte noch einmal die Idee hinter ehb.forscht – das Sichtbarmachen von Forschung an anwendungsorientierten Hochschulen und die herausragende Leistung der Absolvent*innen.

    In ihrer prämierten Abschlussarbeit untersuchte Hannah Schwarz Konzepte von Jahresgesprächen in der Evangelischen Kirche Deutschlands. Ihre Frage dahinter: Welches der anzuwendenden Jahresgespräche ist am besten geeignet, Pfarrpersonen in den Herausforderungen ihres Selbstmanagements und Rollenverständnisses zu unterstützen. Ausgangspunkt ist dabei der Pfarrberuf im Spannungsfeld: Wie gehe ich mit Anforderungen an mich und meine Arbeit um? Wie stärke ich meine Resilienz für die komplexen beruflichen Herausforderungen? Gerade in sozialen Berufen sei es besonders herausfordernd, Arbeit und Privates unter eine Hut zu bringen.

    Ihren Forschungsfokus setzte Schwarz auf das Jahresgespräch, das ursprünglich als Entwicklungsinstrument aus der Wirtschaft kommt. Dabei verglich sie vertieft zwei Ansätze: zum einen das Konzept eines ziel- und ergebnisorientieren Gespräches („Leading Objectivs“ der EKBO) und auf der anderen Seite den Ansatz mit Blick auf die Arbeitsfähigkeit und ganzheitliche Betrachtung der Person (Konzept „Arbeitsfähigkeit“ der Evangelischen Landeskirche Bayern). Neben der Literaturrecherche flossen auch geführte Expert*innengespräche in die Arbeit mit ein. Kriterien wie Identifikation von persönlichen Leitbildern, das eigene Rollenverständnis und die ganzheitliche Betrachtung sowie Gesundheitsaspekte standen Aufgabenklarheit, Zielorientierung und dem Fokus auf Arbeitsergebnisse gegenüber. Als ein Fazit kam sie zu dem Schluss, dass das Konzept „Arbeitsfähigkeit“ mehr dem kirchlichen Anspruch gerecht wird, da es die Person als Ganzes stärker in den Mittelpunkt stellt. Als weiteres Ergebnis bietet die Arbeit erstmals eine vollständige Zusammenstellung kirchlicher Leitfäden für Jahresgespräche; zudem flossen erste Ergebnisse aus der Forschungsarbeit in einen zukünftigen Leitfaden der EKBO mit ein. Für Interessierte wird die Forschungsarbeit in Kürze über den Datenbankserver KiDoX abzurufen sein.

    Zur Person

    Hannah Schwarz wurde 1998 in Frankfurt/Oder geboren und wuchs in einer Pfarrfamilie auf. Schon während der Kindheit verbrachte sie viel Zeit im gemeindlichen Kontext und gestaltete verschiedenste Angebote mit. Berufsbezogen liegen ihr die Mitarbeitenden der Kirche besonders am Herzen, die, "viel Einsatz zeigten, aber dabei leider auch viel Frustration, Resignation und Erschöpfung im Laufe ihres Engagements erfahren". Im Studium setzte sie sich dann zunehmend mit dem Thema "Leitung und Personalfürsorge" auseinander. Daraus entwickelte sich ihre Bachelorarbeit mit der Fragestellung wie das Instrument "Jahresgespräch" dabei helfen kann, im Pfarrberuf mit seinem breiten Spektrum der Erwartungen und Rollen trotzdem gesund zu leben? Eine Frage, die in ihrem späteren Arbeitsfeld, aber auch in anderen Leitungs- und Lebenssituation relevant sein wird. Nach ihrem Masterstudium wird Hannah Schwarz ein Vikariat beginnen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Anne Grohn, grohn@eh-berlin.de


    Weitere Informationen:

    https://www.eh-berlin.de/meldungen/detail/graefin-von-der-schulenburg-preis-geht...


    Bilder

    Preisträgerin Hannah Schwarz auf dem EHB-Campus
    Preisträgerin Hannah Schwarz auf dem EHB-Campus
    Sibylle Baluschek
    EHB


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Recht, Religion
    überregional
    Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Preisträgerin Hannah Schwarz auf dem EHB-Campus


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