Die Entwicklung einer autonomen Förde-Schifffahrt nimmt weiter Fahrt auf. Die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH (FuE-GmbH) gab bekannt, dass die Forschungsplattform Wavelab im Rahmen des Projekts CAPTN Förde Areal von der Gebrüder Friedrich Schiffswerft in Kiel gebaut wird. Die Forschungsplattform in Form eines Katamarans wird aus Aluminium bestehen, ca. 20 Meter lang und acht Meter breit sein. Die ersten (teil)autonomen Fahrversuche sollen vor dem Marinearsenal in Kiel stattfinden. Die Wasserfläche ist für die zivile Schifffahrt gesperrt, durch eine Mole geschützt ist und verfügt über einen Anschluss an die Kieler Förde.
Die Entwicklung einer autonomen Förde-Schifffahrt nimmt weiter Fahrt auf. Heute (11. November 2021) gab die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH (FuE-GmbH) bekannt, dass die Forschungsplattform Wavelab im Rahmen des Projekts CAPTN Förde Areal in Kiel gebaut wird. Den Zuschlag erhielt die Gebrüder Friedrich Schiffswerft in Kiel. Geschäftsführerin Katrin Birr freut sich, mit ihrem Traditionsunternehmen Teil eines innovativen Projekts sein zu dürfen: „Wir beschäftigen uns als Unternehmen schon seit einigen Jahren mit den Zukunftsthemen, die auf die Schifffahrt zukommen werden. So sind wir in der Lage, elektrisch angetriebene Schiffe an unserer Pier zu laden und einen umfangreichen Service rund um die Batterien anzubieten. Darüber hinaus stellen wir unseren Kunden eine Plattform für den Austausch von Daten der Schiffsanlagen direkt an der Pier zur Verfügung. Es ist wunderbar, dass solche innovativen Technologien bei der Realisierung von Wavelab eine zentrale Rolle spielen. Die Zukunft kommt manchmal schneller, als man denkt.“
Die Forschungsplattform in Form eines Katamarans wird aus Aluminium bestehen, ca. 20 Meter lang und acht Meter breit sein. In einem rund zehn Quadratmeter großen Deckshaus sind die Brücke und die Arbeitsplätze für Wissenschaftler*innen untergebracht. Die dahinterliegende Freifläche bietet ausreichend Platz für eine flexible Gestaltung der Forschungsprojekte. Ein umlaufender Sensorrahmen oberhalb des Decks ermöglicht die Installation der Sensorik für autonome Fahrversuche und diverse Spezialkameras für eine Rundumsicht. Angetrieben wird der Forschungskatamaran von zwei 50 Kilowatt Elektro-Motoren, die aus Batterien gespeist werden. In den Rümpfen befinden sich außerdem zwei Versuchsräume mit großzügigen Möglichkeiten zur Datenspeicherung und -verarbeitung. Die Baubegleitung ist auch für eine erfahrene Fachfrau wie Anna Bubenheim eine spannende Aufgabe. Die Projektleiterin von der Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH hat ihr Handwerk bei namhaften schleswig-holsteinischen Werften gelernt. „Die besondere Herausforderung in unserem Projekt ist, dass wir ein ‚echtes Schiff‘ bauen, einen Versuchsträger mit Realabmessungen, der eine Zulassung als Binnenschiff benötigt. Wir müssen also viele unterschiedliche Anforderungen unter einen Hut bringen. Die Forschungsprojekte müssen optimal umgesetzt werden können, gleichzeitig gilt es, auch die schiffbaulichen Vorschriften zu erfüllen.“
„Die Vergabe des Auftrags an die Werft ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt“, so Björn Lehmann-Matthaei, Geschäftsführer der FuE-GmbH. „Jetzt startet die Konstruktionsphase und im Frühjahr 2022 soll mit dem Bau begonnen werden.“ Wo der Versuchsträger seine ersten (teil)autonomen Fahrversuche machen wird, ist bereits entschieden: Die Erprobungen werden in enger Kooperation mit der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen der Bundeswehr, Maritime Technologie und Forschung (WTD71) durchgeführt. Die Wasserfläche des Marinearsenals in Kiel ist ideal für die Erprobung autonomer Fahrversuche. Sie ist für die zivile Schifffahrt gesperrt, durch eine Mole geschützt und verfügt über einen Anschluss an die Kieler Förde.
Für Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Technologieminister Dr. Bernd Buchholz ist der Bau des Fahrzeugs auf der Gebrüder Friedrich Schiffswerft ein erneuter Beweis für gelungenen und gelebten Wissenschaftstransfer im echten Norden. „Die CAPTN-Initiative zeigt außerdem, dass in Schleswig-Holstein die Werften übergreifend mit den Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Das ist ein innovatives Gespann, mit dem eine nachhaltige Mobilität zu Wasser und an Land entwickelt werden kann. Als Technologieminister, vor allem aber auch als Verkehrsminister wünsche ich mir, dass das gesamte Projekt nun möglichst rasch Fahrt aufnimmt.“
Hintergrund:
Die Initiative CAPTN (Clean Autonomous Public Transport Network) verfolgt seit 2018 das Ziel, eine umweltfreundliche, autonome Mobilitätskette für den öffentlichen Nahverkehr für die Stadt Kiel zu entwickeln und umzusetzen. Herzstück dieses Vorhabens sind autonome emissionsarme Personenfähren, die das Ost- und Westufer miteinander verbinden. Das Teilprojekt CAPTN „Förde Areal“ erhielt im Frühjahr 2021 eine Förderung des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur von rund 6,1 Millionen Euro für den Bau des Versuchsträgers, die Errichtung der notwendigen Infrastruktur und die Programmierung der Systeme für die ersten autonomen Fahrversuche. Die Verantwortung für die Umsetzung und Koordination des Projektes trägt die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH (FuE-GmbH). Kooperationspartnerinnen sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Fachhochschule (FH) Kiel sowie die Unternehmenspartner ADDIX GmbH, Raytheon Anschütz GmbH und die Wissenschaftszentrum Kiel GmbH.
https://www.fh-kiel.de/newseinzelansicht/kieler-forschungsprojekt-zur-entwicklun...
So sieht der aktuelle Design-Entwurf der Forschungsplattform Wavelab aus, der die Basis für die nun ...
Grafik: Simeon Ortmüller.
Simeon Ortmüller
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
So sieht der aktuelle Design-Entwurf der Forschungsplattform Wavelab aus, der die Basis für die nun ...
Grafik: Simeon Ortmüller.
Simeon Ortmüller
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).