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11.11.2021 11:02

Zoonosen-Monitoring weist gesundheitsgefährdende STEC-Bakterien nach

Harald Händel Pressestelle
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

    Grundregeln der Küchenhygiene sollten dringend eingehalten werden

    Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2020 wurden in 13,2 % der untersuchten Proben von frischem Lammfleisch Shiga-Toxin bildende E. coli (STEC) nachgewiesen. Diese Bakterien können beim Menschen akute Darmentzündungen hervorrufen, die zum Teil einen schweren Verlauf nehmen. Insbesondere empfindliche Verbrauchergruppen wie Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen sowie Schwangere sollten Lammfleisch deshalb nur ausreichend durchgegart verzehren, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mitteilte.

    „Eine Infektion mit STEC-Bakterien ist nicht zu unterschätzen“, sagte BVL-Präsident Friedel Cramer. „Insbesondere bei Kindern kann sie zur Ausbildung eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) führen, das oftmals mit einem akuten Nierenversagen einhergeht.“ Die Grundregeln der Küchenhygiene, wie die Verwendungen von unterschiedlichen Schneidebrettern für rohes Fleisch und Salat, sollten daher unbedingt eingehalten werden.

    Beim Zoonosen-Monitoring wurden STEC-Bakterien ebenfalls in 9,1 % der Proben von Weizenmehl aus Mühlenbetrieben nachgewiesen. Verbraucherinnen und Verbraucher können diesem Risiko begegnen, indem sie beispielsweise Teig nicht roh, sondern nur nach vollständiger Durcherhitzung verzehren.

    STEC-Bakterien kommen vor allem im Darm von Wiederkäuern vor und werden über den Kot ausgeschieden. Sie können während der Schlachtung auf das Fleisch übertragen werden. Durch die Ausscheidungen von Wildwiederkäuern auf dem Feld, verunreinigtes Bewässerungswasser und organische Düngung können auch pflanzliche Lebensmittel mit STEC kontaminiert werden. Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings wurden STEC-Bakterien in den vergangenen Jahren z. B. in 29,8 % der Proben von Wildwiederkäuerfleisch (Zoonosen-Monitoring 2017) und in 4,4 % der Proben von Rindfleisch (Zoonosen-Monitoring 2019) nachgewiesen.

    Hintergrund

    Im Zoonosen-Monitoring werden Daten über das Auftreten von Erregern in Tieren, Schlachtkörpern und Lebensmitteln erfasst, die auch beim Menschen Krankheiten auslösen können. Für das Zoonosen-Monitoring 2020 haben die Überwachungsbehörden der Bundesländer insgesamt 6.807 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette genommen und untersucht.

    Der vollständige Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2020 ist online abrufbar unter:
    http://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring

    Weiterführende Informationen

    • BVL: Verbrauchertipps zum Schutz gegen lebensmittelbedingte Infektionen: http://www.bvl.bund.de/lebensmittelhygiene
    • BfR: Stellungnahme zu Quellen, Risiken und Vorbeugung von Escherichia coli in Mehl http://www.bfr.bund.de/cm/343/escherichia-coli-in-mehl-quellen-risiken-und-vorbe...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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