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16.11.2021 14:34

Neues DFG-Graduiertenkolleg in Wuppertal

Katja Bischof Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung von Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen 14 neue Graduiertenkollegs ein. Mit dabei ist auch die Bergische Universität Wuppertal mit dem Graduiertenkolleg „Transformationen von Wissenschaft und Technik seit 1800: Inhalte, Prozesse, Institutionen“, das 2022 seine Arbeit aufnehmen wird.

    Das Kolleg bietet Doktorand*innen die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichen Niveau zu promovieren. Es wird von neun Wissenschaftler*innen des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) getragen. Sprecher ist Prof. Dr. Volker Remmert, geschäftsführender Leiter des IZWT. Alle neu eingerichteten Graduiertenkollegs werden für zunächst viereinhalb Jahre mit rund 76 Millionen Euro gefördert, 4 Millionen gehen an die Bergische Universität.

    Das Thema des Kollegs – Transformationen von Wissenschaft und Technik seit 1800 – wird aus historischer, philosophischer und soziologischer Perspektive mit einem neuen Ansatz bearbeitet. Bisherige Beschreibungsweisen der Dynamik von Wissenschaft und Technik sind zwar für sich genommen plausibel, werden aber der Komplexität der Entwicklung nicht gerecht. „Den analytischen Untersuchungsrahmen bildet der Historische Institutionalismus, mit dem das Kolleg etablierte Begriffe wie Evolution, Revolution, Stillstand, Bruch und Kontinuität, insbesondere also die Behauptungen extremer Verlaufsformen, in ein mehrdimensionales Bild integrieren möchte. Der Begriff der Transformation soll eine neue Akzentuierung durch den Bezug auf die drei fundamentalen Dimensionen der Inhalte, Prozesse und Institutionen erfahren. Für die Entwicklung von Wissenschaft und Technik sind diese Dimensionen gleichermaßen relevant und in ihrer historischen Bedingtheit sowie ihrem Zusammenspiel zu begreifen. Dabei soll geprüft werden, inwiefern Diagnosen von Transformationen selbst Konstruktionen sind, die eine bestimmte Sicht der historischen Realität prägen“, erläutert Prof. Dr. Remmert.

    Der jetzt bewilligte Antrag baut auf einer seit Jahren existierenden erfolgreichen Zusammenarbeit der Wissenschaftler*innen am IZWT auf. Die institutionelle Struktur der Interdisziplinarität von Wissenschaftsgeschichte, -philosophie und -soziologie ist in Deutschland einzigartig und ermöglicht eine umfassende Erforschung unterschiedlicher Wissenschaften. Das Kolleg beabsichtigt, Disziplinen und Forschungsgebiete (z. B. Mathematik, Physik, Geowissenschaft, Krisen- und Gewaltforschung) sowie übergreifende Fragestellungen zu bearbeiten (z. B. Fächerprofile und Disziplinengefüge an Hoch­schulen, historisches Schreiben über Naturwissenschaften und Technik, feministische Standpunkttheorien und ihre normativen Konsequenzen).

    In den ersten viereinhalb Jahren sollen 18 Promovierende, in der zweiten Förderperiode zwölf Promovierende aufgenommen werden. Zu den Innovationen des Kollegs gehört, für die Promovierenden ein von der Universität finanziertes einsemestriges Vorbereitungsstudium vorzusehen. Für die erste Phase ist die Mitarbeit von drei externen Wissenschaftler*innen geplant, die allen Mitgliedern des Kollegs Impulse geben sollen (Mercator-Fellows aus Dänemark, den Niederlanden und den USA). Das Kolleg bietet den Promovierenden außerdem Kolloquien zur Vorstellung von laufenden Projekten, Studientage zur Diskussion des Fortschrittes der Dissertationsvorhaben sowie Sommerschulen zu speziellen Fragestellungen.

    Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch betont seine Freude über diesen Erfolg für die interdisziplinäre Forschung an der Wuppertaler Hochschule: „Ganz besonders freut mich, dass mit der Förderentscheidung der DFG nicht nur ein exzellenter Projektantrag, sondern der kluge, langfristig angelegte Aufbau fächer- und institutionsübergreifender Kooperationsstrukturen belohnt wird. Ich gratuliere den beteiligten Kolleginnen und Kollegen von ganzem Herzen.“

    Die Antragsteller*innen erwarten, dass das Kolleg positiv auf die Universität zurückwirkt, indem es neue Perspektiven für potenzielle Nachwuchswissenschaftler*innen im Bereich der interdisziplinären Wissenschafts- und Technikforschung eröffnet. „Auf diese Weise wird das Kolleg die Entwicklung des Standortes stärken, insbesondere mit Blick auf die weitere Schärfung des Profilbereichs ‚Wandel in Wissenschaft und Technik‘ und der Profillinie ‚Bildung und Wissen in sozialen und kulturellen Kontexten‘. Das Kolleg wird zudem eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit innerhalb des Interdisziplinären Zentrums befördern“, so Prof. Remmert weiter.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Volker Remmert
    Leiter IZWT
    Telefon 0202/439-2897
    E-Mail remmert@uni-wuppertal.de


    Weitere Informationen:

    https://www.izwt.uni-wuppertal.de/de/home.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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