In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben Wissenschaftler untersucht, wie Führungskräfte mit Fehlern umgehen. Im Fokus stand die Frage nach den zentralen Eigenschaften, die es für ein gutes Fehlermanagement in Unternehmen braucht. Während die Forschung dazu bislang vor allem auf die Selbstwirksamkeit abstellt, weisen die neuen Ergebnisse auf eine andere Eigenschaft hin – die Demut. Demut bezeichnet dabei die Bereitschaft, sich selbst richtig einzuschätzen, andere für ihre Stärken und Beiträge wertzuschätzen und von ihnen lernen zu wollen.
Auch Unternehmen müssen aus Fehlern lernen
Wie sich eine Unternehmenskultur schaffen lässt, die konstruktiv mit Fehlern umgeht, wird derzeit viel diskutiert. Dahinter steht die Überzeugung, dass in einer immer dynamischeren Welt Innovationen gefragt sind. Innovativ wiederum kann ein Unternehmen nur sein, wenn es auch Fehler zulässt und aus ihnen lernt. Im Umkehrschluss ist es für den langfristigen Erfolg von Unternehmen relevant, einen konstruktiven Umgang mit Fehlern zu etablieren, so Prof. Christoph Seckler von der ESCP Berlin. Gemeinsam mit Sebastian Fischer von der Hamm-Lippstadt University of Applied Sciences und Kathrin Rosing von der Universität Kassel hat Christoph Seckler im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts untersucht, welche Eigenschaften über einen konstruktiven Umgang mit Fehlern im Beruf entscheiden. Die Studie stellt die bisherige Theorie des Fehlermanagements in einem wesentlichen Punkt infrage.
Demut und Selbstwirksamkeit - Empirische Studien zeigen neue Zusammenhänge
Die Forscher haben über einen Zeitraum von zwei Jahren drei empirische Studien durchgeführt. Zunächst untersuchten sie den Umgang mit Fehlern in Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Dazu erhoben sie in 38 Interviews mit Beratern qualitative Daten zum Fehlermanagement. In zwei anschließenden Studien untersuchten sie den Zusammenhang von Demut und Selbstwirksamkeit quantitativ. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer, die effektiv mit Fehlern umgingen, eher bodenständig und dankbar waren sowie offen für Ratschläge. Diese Eigenschaften entsprechen dem psychologischen Konzept der Demut, so die Studienautoren. Seckler, Fischer und Rosing beschreiben Demut als die Bereitschaft, sich selbst richtig einschätzen zu wollen, andere für ihre Stärken und Beiträge wertzuschätzen und von ihnen lernen zu wollen.
ESCP-Professor Christoph Seckler fasst zusammen: „Lange ging die Forschung davon aus, dass Selbstwirksamkeit entscheidend für die Entwicklung eines Fehlermanagement-Mindsets sei. Nun zu sehen, dass Demut so entscheidend ist, ist ein Paradigmenwechsel für Forschung und Unternehmen.“
Die Studie „Who Adopts an Error Management Orientation? Discovering the Role of Humility“ ist online veröffentlicht und abrufbar auf der Webseite der Academy of Management: https://doi.org/10.5465/amd.2019.0172
ESCP Business School
Die ESCP Business School ist eine internationale Wirtschaftshochschule mit Standorten in 6 europäischen Metropolen, in Berlin, London, Madrid, Paris, Turin und Warschau. Gegründet 1819 ist die ESCP die älteste Business School weltweit. Jährlich absolvieren mehr als 8.000 Studierende und 5.000 Manager aus 120 verschiedenen Nationen ihr Studium bzw. die Weiterbildungsangebote der ESCP Business School (Bachelor, Master, MBA, Executive MBA, PhD und Executive Education).
Bis heute belegt die Business School regelmäßig Spitzenplatzierungen in den Rankings der Financial Times. In Deutschland ist die ESCP Business School Berlin staatlich anerkannt und kann Abschlüsse wie auch den Doktortitel verleihen. Akademische Schwerpunkte der ESCP in Berlin sind die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
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https://doi.org/10.5465/amd.2019.0172
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