Wie Bildung wieder den notwendigen hohen Stand erlangen kann, ist derzeit nicht nur in Deutschland in der Diskussion. Eine Europa übergreifende Dimension wird dabei meist außer Acht gelassen. Und das, obwohl Europas Staats- und Regierungschefs auf dem Lissabonner Gipfel im März 2000 zu einer besseren Förderung der europäischen Forschungsanstrengungen durch die Schaffung eines Europäischen Forschungsraumes aufforderten. Als Finanzierungsinstrument beschlossen sie das 6. Rahmenprogramm. Mit diesem sollen wissenschaftlich und technologisch herausragende Einrichtungen, so genannte "Exzellenzzentren", sowie Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit akademischer Einrichtungen gefördert werden.
Vor der aktuellen Diskussion um Bildung, erhoffen sich die Bildungswissenschaften - neben den großen Disziplinen wie Medizin, Naturwissenschaften oder Ingenieurswesen - eine kleine Chance, einen Teil dieser europäischen Finanzförderung zu erhalten. Aus diesem Grund beschloss eine der bedeutendsten Europäischen Wissenschaftsorganisationen im Bildungsbereich, die "European Association for Research in Learning and Instruction", kurz EARLI, im Dezember des vergangenen Jahres, zu diesem Zweck eine Kommission zu bilden. Deren Aufgabe soll sein, ein Konzept zur Bildung eines europäischen Exzellenz-Netzwerkes für Erziehungswissenschaften und Psychologie zu entwerfen, das im kommenden Jahr in Brüssel vorgelegt werden soll. Fünf Wissenschaftler aus Europa werden sich am 19. April 2004 zu einer konstituierenden Sitzung auf dem Landauer Campus der Universität Koblenz-Landau zusammenfinden. Aus Deutschland ist mit von der Partie Professor Dr. Peter Nenniger vom Landauer Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf). Darüber hinaus werden sich je ein Wissenschaftler von den Universitäten Leuven aus Belgien beziehungsweise Maastricht aus den Niederlanden, der Universität Turku aus Finnland und der Universität Thessaloniki aus Griechenland in der Südpfalz einfinden.
"Mit der Gründung solcher Exzellenzzentren bietet sich gerade auch für mittlere und kleinere Universitäten die Möglichkeit, auf dem internationalen wissenschaftlichen Parkett mitzuspielen", erklärt Nenniger das Projekt. Denn dass die Kleinen mit den großen renommierten Universitäten bezüglich Eliteförderungen nicht konkurrieren können, ist sich der Erziehungswissenschaftler bewusst. Ein großer Schritt für die Landauer Universität wäre die Partizipation des Zentrums für empirische pädagogische Forschung an einem bildungswissenschaftlichen Exzellenz-Netzwerk. "An unserer Hochschule gibt es hervorragende und international anerkannte Experten aus einigen Bereichen der Bildungsforschung, auf die ein europäisches Leistungszentrum zurückgreifen könnte." Wichtig ist nun, mit den Kollegen aus Europa ein erfolgversprechendes Konzept zu erstellen, dass die Politiker in Brüssel überzeugt.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Nenniger
E-Mail: nenniger@zepf.uni-landau.de
Telefon: 06341-906176
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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