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01.04.2004 16:37

Missionswissenschaftlicher Lehrstuhl eingerichtet

Adolf Kaeser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg wurde mit der Unterzeichnung des Vertrags am 1. April 2004 für die kommenden fünf Jahre ein Stiftungslehrstuhl im Fach "Missionswissenschaft und Dialog der Religionen" eingerichtet.

    Ermöglicht haben dies das Internationale katholische Missionswerk "Missio" mit Sitz in München und die Stiftung "Promotio humana". Der Vertrag wurde von Prälat Dr. Konrad Lachenmayr für Missio und Prof. DDr. Hans Waldenfels für die Stiftung Promotio humana in Würzburg unterzeichnet. Dabei betonten beide Vertreter, Gegenstand des wissenschaftlichen Arbeitens am Lehrstuhl "Missionswissenschaft und Dialog der Religionen" sei in besonderer Weise der Dialog der Religionen. Im Zuge wachsender Globalisierung rückten unterschiedliche Weltanschauungen enger zusammen und drängten auf Verständigung.

    Universitätspräsident Prof. Dr. Axel Haase wies in einem Grußwort auf die besonderen Stärken der Würzburger Katholisch-Theologischen Fakultät hin, die in Bayern sowohl hinsichtlich der Zahl der Studierenden und Absolventen als auch der mit Hilfe von Drittmitteln geförderten Forschungsprojekte an der Spitze der Theologischen Fakultäten liege. Die Einrichtung der neuen Stiftungsprofessur schärfe das Profil der Fakultät weiter: "Eine Fakultät, die sich in der Forschung engagiert und Stifter findet, die bereit sind, für einige Jahre einen Lehrstuhl zu finanzieren, beweist damit nicht zuletzt auch ihre Innovationsfähigkeit."

    Der alte Gehalt des Wortes "Mission", der oft mit Gewalt und Machtanspruch verbunden wurde, sei obsolet geworden und habe sich durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) grundlegend gewandelt, erklärte Dekan Prof. Dr. Stephan Ernst von der Theologisch-Katholischen Fakultät der Universität Würzburg: "Kirche-Sein und Christ-Sein sind heute per se missionarisch ausgerichtet. Wo Angst, Not, Krieg, Gewalt und Unterdrückung herrschen, muss die Kirche ihre Stimme erheben und ihrem Auftrag gerecht werden, die frohe und befreiende Botschaft Christi vorzubringen. Dabei werden andere Kulturen, Religionen und Weltanschauungen nicht mehr als Bedrohung, sondern - ausgehend von einem gewandelten Offenbarungsverständnis - als Bereicherung erlebt."

    Der neue Lehrstuhl soll auf dem Gebiet der missionswissenschaftlichen und interreligiösen Lehre und Forschung eine enge Kooperation anstreben und die Fortführung der in Würzburg beheimateten missionswissenschaftlichen Tradition leisten sowie die theologische Reflexion der Begegnung verschiedener Religionen und Kulturen fördern.

    Prof. Ernst sagte, lediglich die Universität Münster könne eine ähnliche Institution vorweisen. Dies werde in den kommenden Jahren ein wichtiges Argument sein, wenn es um die Frage gehe, welche Standorte der Theologie aus Kosten- und Rentabilitätsgründen in Bayern geschlossen werden sollen. Mit seinem Schwerpunkt auf dem interkulturellen Dialog werde der Lehrstuhl eine entscheidende Rolle für den noch - neben dem Diplom und Staatsexamen - zu etablierenden Magisterstudiengang sein, der seinen Schwerpunkt auf die Kulturbezogenheit der Theologie legt.

    Sowohl Präsident Prof. Haase als auch der Dekan dankten den Stiftern und dem Freistaat für ihr Engagement. Die Stiftungsprofessur bekommt neben dem Lehrstuhl eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle und eine Halbtagssekretärin, zu deren Finanzierung der Freistaat einen Teil beiträgt. Die Universität stellt Räume und Ausstattung zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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