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05.04.2004 12:10

Leitbild Familienfreundlichkeit: Das Projekt "Work-Life-Balance" des ifb (Universität Bamberg)

Dr. Monica Fröhlich Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Viele Arbeitgeber wissen es immer noch nicht: Familienfreundliche Maßnahmen bringen Unternehmen einen großen betriebswirtschaftlichen Nutzen. Um den Verantwortlichen in Wirtschaft und Behörden die Notwendigkeit und die Vorteile einer entsprechenden Firmenpolitik darzulegen, informiert jetzt das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) über gut erprobte familienfreundliche Maßnahmen. Titel der kostenlosen Broschüre: "Work-Life-Balance".

    Zwei Stündchen mit dem Firmenrechner vernetzt zu arbeiten, während der Nachwuchs seinen Mittagsschlaf hält, wäre eigentlich eine feine Sache. Sich stundenweise den Job mit der netten Kollegin zu teilen, bis die Babypause um ist, hätte sicherlich auch Vorteile. Doch der Chef stellt sich quer: Telearbeit, Arbeitszeitkonten oder gar Job-Sharing kommen ihm nicht in die Firma. Was kümmern ihn Stresspegel und Lebenszufriedenheit der frischgebackenen Mütter und Väter in der Arbeitnehmerschaft.

    Unternehmer noch zögerlich
    Doch genau das sollte ihn interessieren: "Mittlerweile ist klar erwiesen, dass familienfreundliche Maßnahmen dem Unternehmen einen großen betriebswirtschaftlichen Nutzen bringen", erklärt Harald Rost, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb). Der Diplom-Soziologe ist Leiter des vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen unterstützten Projekts "Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit". Gezielt wendet es sich an Führungskräfte in Wirtschaft und Organisationen: "Denn während die Politik bereits eine breite Palette an Möglichkeiten zur Work-Life-Balance von jungen Familien bietet, bleiben manche der von uns befragten Unternehmer zögerlich bei deren Umsetzung in die Praxis", fasst Rost ein Ergebnis des auf drei Jahre angelegten Projekts zusammen.
    Als Hauptgrund geben die Führungskräfte die Scheu vor den Kosten an, die vermeintlich den Nutzen nicht aufrechnen. Manche Chefs, vor allem in kleineren und mittleren Betrieben sind zudem einfach schlecht informiert, wie das ifb zeigen konnte.

    Beispielhafte Familienfreundlichkeit
    Um den Verantwortlichen in Wirtschaft und Behörden die Notwendigkeit und die Vorteile einer familienfreundlichen Firmenpolitik darzulegen, legte das ifb eine Broschüre auf, die auch als interaktive CD-Rom erhältlich ist. Unter dem Titel "Work-Life-Balance - neue Aufgaben für eine zukunftsorientierte Personalpolitik" dokumentiert sie den wissenschaftlichen Forschungsstand und gibt einen Überblick über gut erprobte familienfreundliche Maßnahmen.
    Außerdem stellt sie 24 bayerische Betriebe vor, die bei einer "best practice"-Analyse positiv bewertet wurden. Sie sollen anderen Unternehmen als Vorbild dienen.
    Beide Informationsmodule stellten die Wissenschaftler auch allen deutschen Industrie- und Handelskammern als Werkzeug zur Weiterbildung von Führungskräften zur Verfügung. Ein Leitfaden zur Einführung familienfreundlicher Maßnahmen in Unternehmen findet sich ebenfalls in der Broschüre, ergänzt um ein ausführliches Literaturverzeichnis und einen Musterfragebogen.

    Maßgeschneiderte Lösungen entwickeln
    In einer dritten Projektphase begleitete das ifb das Dienstleistungsunternehmen BI-LOG AG und die NürnbergMesse GmbH wissenschaftlich bei der Einführung familienfreundlicher, innerbetrieblicher Maßnahmen. Begleitend wurde an der Universität Bamberg eine Studie zur Familienfreundlichkeit der Universität durchgeführt. "Unsere Ergebnisse aus der Evaluation zeigen, dass es den einen Weg zu einer optimalen Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit nicht gibt", resümiert Harald Rost. "Neben allgemein zugänglichen Informationen zur Vereinbarkeitsproblematik müssen den Unternehmen und Organisationen letztendlich spezifische Hilfestellungen gegeben werden, um möglichst maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln." Studie und Broschüre des ifb sind ein Anfang.

    Bezugsadresse der kostenlosen Broschüre:
    Staatsinstitut für Familienforschung
    an der Universität Bamberg (ifb)
    Heinrichsdamm 4
    96047 Bamberg
    (demnächst auch als PDF unter:
    http://ifb-bamberg.de/schriften_materialien.htm)
    Die interaktive CD-Rom ist auch aufrufbar unter:
    http://ifb-bamberg.de/show/work-life/index.html

    Weitere Informationen im Internet:
    http://ifb-bamberg.de/aktuelles.htm


    Weitere Informationen:

    http://ifb-bamberg.de/schriften_materialien.htm
    http://ifb-bamberg.de/aktuelles.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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