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26.11.2021 15:04

Mit der Seuche leben? Der Umgang mit Epidemien im Mittelalter

Stephan Düppe Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    Die Historikerin PD Eva-Maria Butz von der FernUniversität zeigt in der Veranstaltungsreihe „BürgerUni Coesfeld“ auf, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um Seuchen einzudämmen. Manche werden auch heute eingesetzt, etwa die Quarantäne. Der Vortrag ist jetzt online zu erreichen. In ihm geht es auch um gesellschaftliche Folgen von Seuchen - es waren keineswegs nur negative.

    Wie die Menschen bereits im Mittelalter mit Suchen umgingen, zeigt PD Dr. Eva-Maria Butz in einem Online-Vortrag auf, der jetzt allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung steht. Darin macht sie die unterschiedlichen Strategien zur Eindämmung anhand verschiedener Beispiele deutlich. Sie belegen auch, dass dies durchaus Erfolg haben konnte. Die Historikerin am Hagener Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas an der FernUniversität in Hagen befasst sich in ihrem Online-Vortrag „Mit der Seuche leben? Der Umgang mit Epidemien im Mittelalter“, den sie in der BürgerUniversität Coesfeld gehalten hat, zudem mit gesellschaftlichen Folgen von Epidemien.

    Epidemien gibt es, seit Menschen eng mit ihren Tieren zusammenleben. Die erste dokumentierte Seuche, ein hochansteckendes Fieber, tötete während des Peloponnesischen Krieges (431 bis 404 v. Chr.) 30 bis 40 Prozent der 300.000 Athenerinnen und Athener. Geschätzt 25 Millionen Menschen forderte der „Schwarze Tod“, die Beulenpest, zwischen 1346 und 1353 in Europa. Andere Seuchen entwickelten sich langsamer.

    Manche der Maßnahmen, mit denen die Menschen die Seuchen einzudämmen versuchten, werden auch heute noch einsetzt. Ein Beispiel ist die Quarantäne. Wirklich erfolgreich wurde die Seuchenbekämpfung aber erst mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften im 18. und 19. Jahrhundert.

    Nach den Erkenntnissen von Eva-Maria Butz wirkten Seuchen in der Geschichte eher schleichend und bereits bestehende Entwicklungen – zum Beispiel in Technik, Wirtschaft oder Religion – verstärkend denn als Revolutionen. So spielten sie unter anderem bei der Abschaffung der Leibeigenschaft in Mitteleuropa eine gewisse Rolle. Sie konnten also auch positive Folgen für die Überlebenden haben.

    Die „BürgerUniversität Coesfeld“ ist eine Vortragsreihe des Lehrgebiets Ernsting’s family-Stiftungsprofessur für Mikrosoziologie (Prof. Dr. Dorett Funcke) an der FernUniversität in Hagn. Sie richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Ihre Präsenz-Veranstaltungen finden in Coesfeld statt. Aufgrund der Corona-Lage werden die Vorträge zurzeit jedoch aufgezeichnet und am ursprünglich geplanten Termin online allen Interessierten kostenfrei zugänglich gemacht.

    https://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/ksw/soz_lng/2144a.shtml


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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