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06.04.2004 13:39

Fälschern wird das Handwerk verleidet

Prof. Joerg M. Fliege Abteilung Kommunikation und Marketing
Hochschule Mannheim - University of Applied Sciences

    FH Mannheim entwickelt Fälschungsschutz für Dokumente

    Ganz aktuell wird wieder einmal von Fälschungen der EURO-Scheine
    berichtet. Diese waren ja vor der Einführung als ganz besonders
    fälschungssicher bezeichnet worden, trotzdem sind die Fälscher bereits so
    versiert, dass manche Fälschungen erst bei der Zentralbank auffallen.
    Schon seit langer Zeit werden Wasserzeichen, bestimmte Druckmuster,
    Hologramme und UV-fluoreszierende Chemikalien benutzt. Offenkundig ist
    aber der Vorsprung der Sicherheitstechnik vor der Fälschungstechnik heute
    recht schmal geworden.

    Prof. Dr. Bernhard Wirnitzer vom Institut für Signalverarbeitung der FH
    Mannheim hat mit seinem Team dagegen ein praktisch 100% Sicherheit
    bietendes neues Verfahren entwickelt. Dabei wird die Papierstruktur und
    gleichzeitig die Druckqualität des einzelnen Druckerzeugnisses gemessen
    und daraus ein Datensatz erstellt, der nur für dieses spezielle Blatt gilt.
    Dieser Datensatz wird mit einem digitalen Verfahren verschlüsselt und in der
    Druckweise eines anschließend gedruckten Bildes, einer Graphik oder auch
    nur eines Schmuckstreifens codiert untergebracht.

    Die Echtheit des Druckerzeugnisses wird mit einem kleinen Handscanner
    oder einem PC mit handelsüblichem Scanner geprüft. Er liest die Daten ein,
    entschlüsselt und dekodiert sie, ermittelt die dabei vorgegebene Stelle für
    die Messung von Papier- und Druckqualität-"Fingerabdruck", führt die
    Messung aus und bestätigt die Echtheit - oder eben nicht.

    Auch, wenn ein Fälscher nun eine hervorragende Kopie in feinster
    Auflösung herstellt, stimmt zumindest der Papier-"Fingerabdruck" nicht -
    selbst dann nicht, wenn er die gleiche Papiersorte benutzt. Die Codierung
    wird ihm wohl kaum auffallen, man braucht dazu eine starke Lupe und muss
    ihr Wesen kennen: Bild oder Graphik bestehen normalerweise aus runden
    Rasterpunkten in konstantem Abstand, die Farbtiefe wird durch ihre
    unterschiedliche Größe erreicht. Diese Rasterpunkte sind hier länglich, die
    Codierung steckt in der Richtung ihrer Längsachse. Sollte er doch dahinter
    kommen, dann hat er immer noch ein gewaltiges Problem: der
    "Datenspeicher" kann bis zu 4 Kilobyte aufweisen, das entspricht fast 2
    Druckseiten Text. Theoretisch ist zwar jeder Code zu knacken, bei den
    verwendeten paarweisen Codierungsschlüsseln wird das praktisch aber zum
    hoffnungslosen Unterfangen, die verwendete digitale Kryptographie gilt
    allgemein als sicher.

    Im Team von Prof. Wirnitzer ist ein Netzwerk aus seinem Institut und mitarbeitenden
    Firmen unter dem Dach eines Steinbeis-Transferinstituts der FH
    Mannheim zusammen geschlossen, welches das beschriebene Verfahren
    und Varianten davon u.a. auf der Hannover Messe anbieten wird. Gedacht
    ist an Lizenzen, weiter kann die erforderliche Soft- und Hardware sowie
    Ingenieur- und Forschungsleistungen zur Verfügung gestellt werden.

    Am Tag der offenen Tür der FH Mannheim (Sonntag, 2.5.04) wird das
    Institut für Signalverarbeitung vorführen, wie fälschungssichere Ausweise
    und Zeugnisse entstehen.


    Weitere Informationen:

    http://www.security2image.de


    Bilder

    Prinzip der kopier- und fälschungsgeschützten Datenspeicherung
    Prinzip der kopier- und fälschungsgeschützten Datenspeicherung

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prinzip der kopier- und fälschungsgeschützten Datenspeicherung


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